Von den Altkreis-Landesligisten ist der TSV Eltingen zur Winterpause am weitesten von seinen Zielen entfernt. Schwacher Trost: Dortmund steht noch schlechter da.

Leonberg - Es sind nicht nur die Vereinsfarben, die den TSV Eltingen mit Borussia Dortmund verbinden. Schwarz-Gelb steht so tief, wie es wohl keiner zu Rundenbeginn gedacht hat. Der Bundesligist schießt als Schlusslicht den Vogel ab. Der TSV Eltingen ist Viertletzter und muss damit als einziger der vier Landesligisten aus dem Altkreis Leonberg auf einem Abstiegsplatz überwintern.

 

TSV Eltingen

Nach Platz drei in der vergangenen Saison sind sie in Eltingen in die Offensive gegangen und haben offensiv ihr Saisonziel formuliert. Ganz vorne mitspielen sollte die Mannschaft, die im Vergleich zum Vorjahr vermeintlich sogar noch verstärkt wurde. Gekommen ist es ganz anders. Auch wenn im neuen Jahr noch 14 Partien zu absolvieren sind, heißt es Abstiegskampf – und nichts anderes. Es kam einiges zusammen in dieser Vorrunde. Die Verletzungen: Simon Hunger wird erst nach der Winterpause in altbekannter Leistungsstärke zurück erwartet, Kapitän Oliver Neser schleppt sich seit Saisonbeginn mit einer Fußverletzung herum, für die immer noch keine Diagnose gestellt werden konnte. Training und Spiel sind nur eingeschränkt bis gar nicht möglich. Fettah Bozkurt machen Leistenprobleme zu schaffen, Andreas Paic fällt noch monatelang wegen eines zu spät erkannten Kreuzbandrisses aus. Rote Karten: Timo Seiler, Mario Klotz und Sascha Häcker – drei Platzverweise, die zum Teil lange Strafen nach sich zogen. Weil Häcker und Klotz zusammen fehlten, Gianluca Crepaldi verletzt ausfiel, brach der komplette Sturm weg. Die Neuen: Während Joshua Trefz und Eleftherios Avraam sehr schnell ins Team fanden, sind Mario Klotz und Timo Stehle erst vor zwei Wochen so richtig in Eltingen angekommen, sagt Trainer Karl-Heinz Fuhrmann. Sein Wunsch für das neue Jahr, in dem der TSV am 3. Februar das Training wieder aufnimmt: „Ich hoffe, dass es mit diesen Randerscheinungen dann ein Ende hat.“

SKV Rutesheim

Es hat ein Weilchen gedauert, ehe die SKV auf Touren gekommen ist. Nach sieben Spielen standen acht magere Punkte zu Buche, 26 waren es nach der doppelten Anzahl der Spiele. „Wir waren zuletzt recht stabil, haben aber noch Luft nach oben“, glaubt Trainer Rolf Kramer. Die Leistungen zu Beginn der Runde waren seiner Meinung nach auch nicht so schlecht. Allein die Ergebnisse fehlten. Das änderte sich, als das Sturmduo Steffen Hertenstein/Stamatis Sideris immer besser in die Spur fand. Dass es nicht von Beginn an klappte, ist für den Übungsleiter kaum verwunderlich. Hertenstein kam nach langer Verletzungspause zurück, Sideris fehlte drei Wochen urlaubsbedingt.

Für den Rutesheimer Aufschwung stehen zudem die jungen Spieler aus dem eigenen Lager. So haben beispielsweise Marius Epple, Alexander Wellert, die Brüder Joshua und Raphael Schneider oder auch Dennis Schwenker einen enormen Sprung gemacht. Für Kramer ist das auch eine Folge der Rahmenbedingungen. Der Rutesheimer Kader umfasst in dieser Runde 24 fast gleichwertige Spieler. Der Konkurrenzkampf ist groß, im Training wird elf gegen elf gespielt. Kramer: „Davon profitieren wir. Jeder muss Gas geben. Und wenn es einer nicht tut, kann er davon ausgehen, dass er nicht spielt.“ Bislang war das nur einem zuviel. Aufwand und Ertrag standen für Augustnol Bohn in keinem Verhältnis. Er ist nicht mehr dabei. Trainer Kramer geht davon aus, dass alle anderen sich zurückmelden, wenn er am 29. Januar zur ersten Einheit im neuen Jahr bittet.

TSV Heimerdingen

Während die ehemals übermächtige TSF Ditzingen in Richtung B-Liga trudelt, mausert sich der lange im Schatten des Nachbarn stehende TSV Heimerdingen zur festen Größe in der Landesliga. Von denen, die den Werdegang der Mannschaft genauer verfolgt haben, gibt es fast ausschließlich Komplimente. Das Team hat sich spielerisch verbessert, der Kader ist breiter aufgestellt als in der Vergangenheit. Trainer Andreas Broß würden die TSV-Verantwortlichen am liebsten einen Vertrag auf Lebenszeit anbieten, so sehr sind sie von der Arbeit des langjährigen Ditzingers und ehemaligen Profis, der unter anderem ein halbes Jahr beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag stand, überzeugt. Der akribische Arbeiter sieht für die verbleibenden 14 Spiele (Trainingsbeginn am 28. Januar) vor allen Dingen in zwei Punkten Verbesserungsbedarf: „Wir haben am Anfang fünf Spiele gebraucht, um reinzukommen. Das ist zu viel. Und wir müssen auch mal die engen Spiele auf unsere Seite ziehen. Das ist uns mit Ausnahme der Partie in Löchgau nicht geglückt.“ Mit den Neuzugängen Jörn Pribyl, Harun Sever und Berndt Schneider haben die Heimerdinger einen guten Griff getan. Shooting-Star ist der junge von den TSF Ditzingen gekommene Robin Rampp, der sich in die Startelf gespielt hat. Zudem profitiert das Landesligateam auch erstmals von der eigenen aufstrebenden Jugendarbeit. Mit Daniel Geppert und Alexander Frey drängen zwei Eigengewächse in die erste Mannschaft. Nachholbedarf gibt es dagegen noch in der Derbybilanz: Die Spiele gegen Eltingen, Münchingen und Rutesheim wurden allesamt verloren.

TSV Münchingen

Münchingens Trainer Dietmar Seethaler lässt auf seine Nachwuchs- und Ergänzungsspieler nichts kommen. Philipp Futterknecht, Marco Knittel, der zuletzt vier Tore in zwei Spielen schoss, Nico Antl, Daniel Tespi – sie alle haben Potenzial. Wenn allerdings zu viele dieser Akteure ran müssen und zudem einige Etablierte in einem Formtief stecken, dann reicht es für die Landesliga noch nicht ganz. Genau mit diesem Problem musste sich der TSV herumschlagen. Dazu kam der Spielabbruch in Rutesheim und die Sorge um den Mitspieler, als Fabio Ancona auf dem Platz wiederbelebt werden musste. Der Mittelfeldmann ist wieder wohlauf, spielt aber nicht mehr für den TSV. Zurückgemeldet hat sich dagegen Nico Klenk nach längerer Verletzungspause. Mit ihm holte die Mannschaft aus den letzten fünf Spielen 13 Punkte. „Ich weiß, was wir können, wenn wir komplett sind“, sagt Seethaler, „deshalb mache ich mir auch keine Gedanken darum, dass wir in den Abstiegsstrudel geraten könnten.“In Dortmund sagen sie das nicht mehr.