Mit Calcio Leinfelden-Echterdingen verbindet Rutesheim keine guten Erfahrungen. In der vergangenen Saison wurden beide Spiele verloren. Die Vorzeichen haben sich diesmal verschoben. Der bisherige Saisonverlauf spricht für die Gäste.

Rutesheim - Die Serie der SKV Rutesheim ist nach vier Siegen in Folge gerissen – mit einem 2:2-Unentschieden gegen die TSG Tübingen. Wer das beklagt, der jammert auf verdammt hohem Niveau. Schließlich war der Club in der vergangenen Runde schon so gut wie abgestiegen und führt nun nach immerhin schon zwölf Spieltagen das Tableau der Verbandsliga an. Und doch trauert der Trainer Rolf Kramer zwei verlorenen Punkten ein bisschen nach, nachdem er direkt nach dem Spiel das Gefühl hatte, die Punkteteilung geht in Ordnung.

 

Das leicht veränderte Empfinden resultiert allerdings nicht aus dem Anspruch, als Tabellenführer Mannschaften wie die TSG Tübingen – die nun auch schon achtmal in Folge nicht verloren und gegen alle Spitzenmannschaften gepunktet hat – zu Hause zwingend schlagen zu müssen. Vielmehr waren in der zweiten Hälfte die klareren Chancen auf Rutesheimer Seite. Zudem resultierte der Tübinger Ausgleich aus einer Elfmeterentscheidung, die Kramer als „unglücklich“ bezeichnete. Mitnehmen, was geht, lautet die Devise. Denn auch wenn die Tabellensituation etwas ganz anderes aussagt, in Rutesheim zählt (noch) jeder Punkt, um den Abstand zu den Abstiegsrängen so groß wie möglich zu halten.

Bei dem Gastgeber am Sonntag (14.30 Uhr), Calcio Leinfelden-Echterdingen, ist die Vorgabe die gleiche. Dabei hatten sich Trainer Francesco Di Frisco und seine Mannen für diese Saison doch etwas ganz anderes vorgenommen. Vorne angreifen wollten sie. Nach nunmehr fünf sieglosen Spielen, in denen lediglich zwei Punkte heraussprangen, ist Calcio mittlerweile auf Platz elf angekommen. Die Folge: in der taktischen Ausrichtung versucht es der Filder-Club nun mit einer defensiveren Ausrichtung. Trotz des Negativlaufes beim Gegner sagt Rolf Kramer. „Das ist eine Mannschaft, die eigentlich ganz woanders hingehört.“ Genauso wenig wie ein Heimsieg gegen Tübingen selbstverständlich ist, genauso wenig kommen die Punkte aus Leinfelden-Echterdingen automatisch auf das SKV-Konto.

Die Erfahrungen mit dem Gegner, in dessen Reihen auch der ehemalige Rutesheimer Sascha Häcker steht, sind nicht die besten. Als Calcio in ganz ähnlicher Lage in der vergangenen Saison im Sportpark Bühl aufkreuzte, nahm er mit 2:1 die Punkte mit. Auf den Fildern verlor die Kramer-Elf nach 0:4-Rücktand mit 2:4. Diese Bilanz will der Coach natürlich aufbessern. Seine Argumente: „Wir sind ein Stück weiter als in der vergangenen Saison. Und derzeit gibt es in der Liga sicher angenehmere Gegner als uns.“ Nach seiner Gelb-Rot-Sperre kehrt Joshua Schneider wieder auf seine angestammte rechte Seite zurück. Einziger Wackelkandidat aus der zuletzt so erfolgreichen Stammelf ist Patric Vaihinger, der am Mittwoch wegen muskulärer Probleme nicht trainieren konnte.