Mika Müller vom SV Fellbach darf trotz Nasenprellung trainieren – aber nur individuell. Haris Krak, der Trainer des TVOe, will nach dem Sieg bis zur Winterpause noch einiges gerade biegen.
Aufatmen bei Trainer Mario Marinic und den Verbandsliga-Fußballern des SV Fellbach. Die Nasenverletzung, die sich Mika Müller beim Auswärtsspiel am vergangenen Samstag in Geislingen schon in der sechsten Minute nach einem Zusammenstoß zugezogen hatte, ist nicht ganz so schlimm als zunächst vermutet. „Mika hat eine starke Prellung, die Nase ist ordentlich geschwollen“, sagt Mario Marinic. Der Defensivspezialist habe zwar vom Arzt kein Sportverbot bekommen, aber Zweikämpfe seien in dieser Trainingswoche freilich nicht erlaubt. „Er wird individuell trainieren“, sagt der Coach. Ob Mika Müller am Samstag, 14 Uhr, in der Partie auf heimischen Kunstrasen gegen den VfL Nagold dann schon wieder auflaufen und in Zweikämpfe gehen kann, wird sich zeigen.
Charalambos Parharidis ist der Spieler des Spiels beim SVF
Mario Marinic ist erst einmal froh, dass er keinen weiteren Namen auf die Liste der Langzeitverletzten schreiben muss. Schon für das Spiel beim Aufsteiger SC Geislingen hatte er nur noch 14 Feldspieler im Aufgebot. Von denen stach bei der ärgerlichen und unnötigen 1:2-Niederlage vor allem einer heraus: Charalambos Parharidis. Der Abwehrspieler hat auf dem tiefen Rasen viele Zweikämpfe gewonnen und auch immer wieder gute Aktionen nach vorn initiiert. Deshalb ist er unser Spieler des Tages. Auf ähnlich gute Auftritte aller seiner Spieler hofft der Coach nun auch in den noch verbleibenden drei Heimspielen bis zur Winterpause. Nicht nur, dass die Gegner VfL Nagold (14. Platz), TSV Berg (13. Rang) und FC Wangen (10. Rang) in der Tabelle hinter dem weiterhin sechstplatzierten SV Fellbach liegen, mit nur vier Punkten aus den vergangenen fünf Ligaspielen hinkt das SVF-Team den eigenen Ansprüchen ein wenig hinterher. Zudem sind die Mannschaften alle recht eng beieinander. Zum ersten Abstiegsplatz, den der TSV Berg aktuell inne hat, haben die Fellbacher nur noch ein Polster von sieben Zählern. „Ich will aus den nächsten drei Heimspielen neun Punkte holen“, lautet deshalb die klare Ansage von Mario Marinic.
So ruhig und gelassen wie während der Begegnung gegen den TSV Obersontheim haben die Oeffinger Landesliga-Fußballer ihren Trainer selten am Spielfeldrand erlebt. Haris Krak ist durchaus für sein Temperament bekannt, und hat in dieser Saison auch schon ein paar Karten gesehen, in Gelb und in Rot. Doch wegen der frühen 2:0-Führung der Gastgeber dank der beiden Treffer von Fabian Kolb in der 2. und 3. Minute, der sich damit den Titel Spieler des Tages verdient hat, war es dem 42-Jährigen erstmals seit langem wieder möglich, das Geschehen auf dem Platz recht entspannt zu verfolgen. „Wenn es läuft, brauche ich doch nicht eingreifen“, sagt der Trainer augenzwinkernd. Tabellarisch hat der 3:0-Heimsieg gegen den TSV Obersontheim keine Auswirkungen. Der TV Oeffingen ist auch mit zehn Punkten noch immer Vorletzter in der Rangliste. Doch es stehen noch drei Begegnungen vor der Winterpause an.
Der TVOe will bis zur Winterpause nachlegen
An kommenden Samstag in Satteldorf, acht Tage später bei der SG Oppenweiler-Strümpfelbach und zum Hinrundenfinale am 4. Dezember daheim gegen den SV Allmersbach. „Das sind drei Sechs-Punkte-Spiele gegen unsere direkten Konkurrenten im Abstiegskampf“, sagt Haris Krak. Ziel sei es, in Schlagdistanz zu den Mannschaften auf den Rängen davor in die Winterpause zu gehen. Dafür böten die drei Spiele eine große Chance. „Wir können nicht alles gerade biegen, aber wir können es auf alle Fälle für uns noch besser aussehen lassen.“ Der Erfolg gegen den TSV Obersontheim mache die Last für alle ein bisschen leichter, sagt der 42-Jährige. „Ich hoffe, es war ein Befreiungsschlag.“ Eine lange Durststrecke war es auf jeden Fall. Nach dem ersten Sieg seit zwölf Spieltagen wusste Haris Krak erst gar nicht, wie er mit den ungewohnten Glücksgefühlen umgehen sollte. „Wir haben dann ein paar kühle Getränke und den Moment genossen.“ Und seit Montag konzentrieren sich Team und Betreuer auf die nächste Aufgabe am Samstag, 14.30 Uhr, bei der SpVgg Satteldorf, zu der der TV Oeffingen gemeinsam im Bus anreisen wird.