Fußball: SV Fellbach Zwei kuriose Tore der Gastgeber

Fellbachs Kapitän Leon Bauer (rechts, daneben Demian Bernsee Villiers) sieht die einzigen beiden gelben Karten im Spiel und fliegt kurz vor Schluss vom Platz. Foto: Günter Schmid

Die Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach und des FSV Waiblingen trennen sich am Freitagabend im Max-Graser-Stadion vor 800 Zuschauern nach einem intensiven Spiel 2:2.

Dass das Verbandsliga-Derby zwischen dem gastgebenden SV Fellbach und dem Aufsteiger FSV Waiblingen am Freitagabend ein intensives werden würde, das war nach nicht einmal einer halben Minute klar. Waiblingens Alexandru Popescu hatte da bereits Adao Gutzeit auf Höhe der Wechselbänke rüde von den Beinen geholt und konnte froh sein, dass ihn der Unparteiische Daniel Leyhr aus Münsingen nicht gleich mit der gelben Karte verwarnt hatte. Hernach entwickelte sich ein munteres Spielchen mit intensiven Duellen, Kampf und Leidenschaft hüben wie drüben und vier Toren – zwei auf jeder Seite. Über die Punkteteilung beim 2:2 freuten sich indes die Fellbacher Trainer Kiriakos und Nicos Gountoulas mehr als ihr Gegenüber Patrik Ribeiro Pais. Der eine Zähler, befand der FSV-Coach, „hilft uns im Tabellenkeller nicht viel“. Ganz anders Kiriakos Gountoulas: „Der Punkt pusht uns, weil viele gedacht haben, dass wir das Spiel verlieren werden. Wir sind stolz auf unser Team.“ Mit dem Unentschieden allerdings warten beide Teams nun schon seit fünf Spieltagen und nach vier Niederlagen hintereinander weiterhin auf einen Sieg.

 

Patrick Fossi kann es auch mit links

Die Gäste waren vor den rund 800 Zuschauern im Max-Graser-Stadion über weite Strecken des Spiels tonangebend gewesen und hatten in der 15. Minute auch die erste Torchance. Doch nach dem Freistoß von Popescu parierte SVF-Keeper Levin Härtel ohne große Mühe. Besser machte es auf der anderen Seite Patrick Fossi. Nachdem die Fellbacher im Gegenpressing den Ball erobert hatten, zog der Erfahrene mit seinem schwachen linken Fuß aus gut 16 Metern ab und traf zum 1:0. (26.). „Mit dem linken Fuß kriegt er keinen Strahl raus, aber eben so einen Bogen“, sagte der Fellbacher Sportdirektor Frank Weinle. Tatsächlich war die Flugbahn des Balls reichlich eigenartig und ließ FSV-Keeper Mario Peric – vor seinem Wechsel 2023 zum FSV zwölf Jahre beim TVOe zwischen den Pfosten – nicht gut aussehen. Der Ball senkte sich hinter ihm ins Netz.

Beim 1:1 agiert der SVF in Unterzahl

Das 1:1 fiel schließlich genau zu dem Zeitpunkt, als der bis dahin stark aufspielende Adao Gutzeit verletzt neben dem Platz stand. Nach einer Ecke beförderte FSV-Zugang und Ex-Fellbacher Leon Braun den Ball per Kopf zunächst an den Pfosten, Aron Viventi, der erst vor eineinhalb Wochen beim FSV angeheuert hatte, drosch die Kugel hernach in die Maschen (33.). Die Fellbacher hätten freilich genügend Zeit gehabt, zu klären, doch fühlte sich offensichtlich keiner der Akteure zuständig.

Kurioses Tor von Sirin Durmus

Die erneute Führung der Hausherren Sekunden vor dem Pausenpfiff war dann noch kurioser als Fossis Führungstreffer. Sirin Durmus hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und wollte von der Torauslinie flanken. Doch der Ball senkte sich, ungewollt, über Peric ins weit entfernte Eck – 2:1 (45.+1). Es war der zweite Torschuss und das zweite Tor für den SVF.

Wieder ein zwei Gegentore nach Eckbällen

Nach der Pause drängten die Waiblinger Gäste vehement auf den Ausgleich, die Hausherren hatten alle Mühe den Vorsprung zu verteidigen. Das gelang ihnen nur bis zur 63. Minute. Nach einer Ecke köpfte Daniele Cardinale die Kugel zum 2:2 ein. Womit sich der SVF erneut zweimal nach ruhenden Bällen ein Gegentor einfing. Nicos Gountoulas nahm seine Spieler zwar in Schutz – „Die Eckbälle waren rattenscharf und gut getreten“ –, an der Tatsache ändert sich indes nichts, dass die Fellbacher besonders bei ruhenden Bällen allergrößte Probleme haben.

Gelb-Rot für den Fellbacher Kapitän

Ihre stärkste Phase hatten die Gastgeber dann von der 69. bis zur 82. Minute mit drei Großchancen. Doch Torben Hohloch zog knapp daneben (69.), Luka Bozic traf den Innenpfosten (70.), und Leon Bauer scheiterte an Peric ebenso wie beim Nachschuss erneut Hohloch (82.). Kurz darauf hatten die Fellbacher Glück, als der Ball nach einem Freistoß von Marvin Zimmermann nur ans Lattenkreuz knallte (88.). In der kurz bemessenen Nachspielzeit von drei Minuten sah SVF-Kapitän Leon Bauer schließlich noch die zweite gelbe Karte und wird damit dem SVF am Freitag im Spiel bei Calcio Leinfelden-Echterdingen fehlen. Es waren die einzigen gelben Karten, die der gut leitende Schiedsrichter in der Partie verteilt hatte.

  SV Fellbach: Härtel – Njie, Thomas Bauer, Weiß – Gutzeit (37. Bozic), Fossi, Leon Bauer, Torben Hohloch – Durmus (64. Bresic), Stanic (90.+2 Kara), Terpsiadis (73. Icmez).

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