Fußball: TSV Bernhausen Standards entscheiden das Spitzenspiel
Der Fußball-Landesligist TSV Bernhausen siegt mit 3:1 gegen den SV Waldhausen. Die Einwechslung von Youngster Lukas Walz bedeutet am Ende Glück im Unglück.
Der Fußball-Landesligist TSV Bernhausen siegt mit 3:1 gegen den SV Waldhausen. Die Einwechslung von Youngster Lukas Walz bedeutet am Ende Glück im Unglück.
Es war ein Spiel im Zeichen des ruhenden Balls. Vor der Fußball-LandesligaPartie des TSV Bernhausen gegen den SV Waldhausen hatte Roko Agatic, der Trainer der „Veilchen“, noch vor den brandgefährlichen gegnerischen Standards gewarnt. Auf dem Kunstrasen am Fleinsbach, bei nass-kalten sieben Grad, waren es dann aber seine Bernhausener, die dank zweier Eckstöße den Weg zum am Ende verdienten 3:1-Sieg im Spitzenspiel ebneten.
„Wir wussten, dass wir uns vor Waldhausens Standards in Acht nehmen müssen, aber die haben wir natürlich auch trainiert“, sagte Agatic nach der Begegnung. Bereits in Minute fünf ließ es Erik Meinlschmidt im Kasten der Gäste klingeln, der Eckball kam von Julijan Milos. In der Folge zog Bernhausen sein zweikampfbetontes Spiel mit hohem Pressing auf, ließ den Waldhausenern, als Tabellenzweiter ins Duell gegangen, keine Luft zum Atmen. „Wir haben die ersten Minuten komplett verschlafen“, stöhnte der Gäste-Coach Jens Rohsgoderer. „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht gallig genug.“
Die Selbstkritik auf der anderen Seite: „Wir müssen in der ersten Hälfte das 2:0, das 3:0 machen, dann ist der Sack zu“, sagte Agatic. Der gelben Fünferabwehrkette stellte er ein spielfreudiges Mittelfeld entgegen. An der Seite von Mihael Tomic, der sich rechtzeitig fit gemeldet hatte, wusste Filip Jordacevic zu überzeugen, Mikail Gümüssu saß stattdessen zunächst auf der Bank. „Wir haben uns mit Jordacevic für die spielerische Variante entschieden, der Plan ging auf“, erläuterte der Trainer.
Das Schlusswort in Hälfte eins gehörte dagegen den Waldhausenern – die dann doch ihre Standardstärke unter Beweis stellten. Tair Avdiovski schickte per Freistoß den Kapitän Leon Weber, der legte den Ball quer, und der Torjäger Tim Eckstein erzielte den 1:1-Halbzeitstand (45.+2). In Abwesenheit seines kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallenen Offensivpartners Kevin Mayer traf er zum bereits siebten Mal in der aktuellen Saison.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste von der Ostalb zunächst am Drücker. So sorgte die schon in Hälfte eins erfolgreiche Co-Produktion fast für den zweiten Treffer, doch Marko Gavric im Bernhausener Tor kratzte einen Weber-Kopfball nach Avdiovski-Freistoß in höchster Not von der Linie. Der Wetterumschwung im Spiel war indes nicht von Dauer. Lukas Walz fand per Eckstoß den Kopf von Ivan Matanovic, der zum 2:1 für Bernhausen einwuchtete (71.) – die Druckphase der Gäste war damit beendet. „Unser Spiel war so wechselhaft wie das Wetter“, sagte Rohsgoderer ernüchtert.
In der Folge bestätigte sich indes bei Lukas Walz der Eindruck: Die Einwechslung des 21-Jährigen war Bernhausener Glück im Unglück. Für Bogdan Rangelov gekommen, der sich das Knie verdreht hatte und wohl vorerst ausfallen wird, belebte Walz das Spiel über den linken Flügel mit klugen Flankenläufen und zentimetergenauen Hereingaben – zuvor war den Gastgebern die Präzision in der Offensivbewegung abgegangen. Kurz vor Schluss krönte der Linksaußen seinen starken 45-Minuten-Auftritt mit seinem ersten Saisontreffer: Nach dem Abschluss von Matanovic konnte der gegnerische Keeper Thomas Wenninger nicht entscheidend klären und Walz staubte zum 3:1-Endstand ab (87.). Auch der krachende Schlusspunkt gehörte dem Edeljoker und das – na klar – per Freistoß. Sein Freistoß aus rund 20 Metern Distanz landete allerdings am Pfosten (92.).
Weil im Parallelspiel die direkte Konkurrenz, Eislingen und Waldstetten, die Punkte teilte (1:1), steht Bernhausen nun auf Platz zwei. Es ist also alles angerichtet für das gleich nächste Spitzenspiel am kommenden Freitag beim Tabellenführer TSV Köngen (19.30 Uhr). Agatics Einschätzung: „Wir sind noch nicht so gut, wie in der Rückrunde der letzten Saison, aber wir sind bereit.“
Lukas Walz. (Nominierungen: 2). Der Youngster drückte innerhalb von 45 Minuten mit einem Tor und einer Vorlage dem Spiel den Siegesstempel auf. Brachte darüber hinaus mehrere Flanken, Freistöße und Eckbälle präzise an den Mann oder auf’s Tor.
TSV Bernhausen: Gavric – Henneh (90.+1 Ege), Lujic, Sterian, Meinlschmidt – Milos – Kranz (61. Gümüssu), Tomic (68. Böhmer), Jordacevic (61. Demir), Rangelov (46. Walz) – Matanovic.
SV Waldhausen: Wenninger – Kazymov (77. Agathangelidis), Herkommer, Michael Schiele, Michel, Janik – Bühler (83. Wolf), Weber (73. Schwarzer), Avdiovski – Bechthold (77. Avigliano), Eckstein (83. Mack).