Nach drei Siegen in der Fremde müssen die Fußballer des SV Fellbach erstmals auswärts Punkte abgeben. Bei der 0:4-Pleite offenbaren sie eine entscheidende Schwäche
Krachend ging sie zu Ende, die Auswärtsserie des SV Fellbach. Hatte das Team um das Trainer-Bruder-Duo Kiriakos und Nicos Gountoulas vor der Partie am Freitagabend eine blütenweiße Weste in der Fremde, staubte bei drei Auftritten die volle Ausbeute von neun Zählern ab, wurde das Team gegen die TSV Oberensingen nun ordentlich abgewatscht – 4:0 hieß es nach dem Abpfiff für die Kicker vor den Toren Nürtingens. Freilich, um vier Treffer waren die Gäste nicht schlechter, verdient war der Heimdreier aber allemal.
SV Fellbach mit zweiter Niederlage in Serie
Die Fellbacher haben damit eine leichte Delle, gingen zum zweiten Mal in Folge als Verlierer zum Platz. „Wir sind noch eine junge Mannschaft, in der Lernphase, da wird es solche Situationen beziehungsweise schwächere Phasen immer mal wieder geben“, sagt Kiriakos Gountoulas. Daraus müsse das Team lernen.
Entscheidend für die Niederlage war für das Trainerduo die Anfälligkeit bei Standardsituation. Drei der vier Heimtreffer resultierten aus einem ruhenden Ball, zweimal hieß der Schütze Marlon Lander, ehemals Bankdrücker bei Calcio Leinfelden-Echterdingen. Neben seinen Toren agierte er auch souverän in der Innenverteidiger. Für die Führung nach einem flach ausgeführten Freistoß von der Seite zeichnete indes Maximilian Gijni nach 21 Minute verantwortlich. „Ansonsten waren wir vor allem am Anfang super in der Partie, hatten uns mehr Ballbesitz vorgenommen und das auch umgesetzt“, konstatiert Nicos Gountoulas. Maßgeblichen Anteil an mehr Ballaktionen hatte Rückkehrer Tobias Hohloch, Fellbachs Bester.
SV Fellbach nur bis kurz vor die Box gefällig
Doch in der frühen Überlegenheitsphase der Gäste war lediglich ein gefährlicher Querpass vor dem Gehäuse, der seinen Abnehmer verfehlte, zu verzeichnen. Ansonsten einige ansehnlich und erfolgversprechende Ansätze, die aber – wie zuletzt beim 1:3 gegen Dorfmerkingen – bereits vor dem Strafraum verpufften. Man habe bisher zwar viele Tore geschossen, in den beiden vergangenen Begegnungen aber Probleme gehabt, in die Box zu kommen, so Nicos Gountoulas. „Meist war fünf Meter vor dem Strafraum Schluss“ sagt er weiter.
Ähnlich wie im letzten Heimspiel gegen Dorfmerkingen verloren die Fellbacher mit der Zeit die Kontrolle über das Spiel, der nötige Druck auf den Gegner ließ nach, das Geschehen neutralisierte sich. Die Gastgeber wurden spätestens nach der eigenen Führung – die erste Chance des gesamten Spiels – mutiger und zwingender. Vor allem taten sich ab und an Lücken im SVF-Defensivverbund auf, wenn die Gastgeber nach Ballgewinn schnell umschalteten. Lander per Kopf nach einem Eckball stellte die 2:0-Pausenführung her.
Andere Körpersprache, mehr Aggressivität und vor allem Anlaufen schon im Gästestrafraum – die Fellbacher waren nach Wiederanpfiff plötzlich im Spiel. Chancen ergaben sich zwangsläufig. Das Problem: Sie wurden vergeben. So war das Hoch nur von kurzer Dauer. Für klare Verhältnisse sorgten nämlich die beiden routinierten Gastgeber-Stürmer Simon Brandstetter und Patrick Werner in der 56. Minute. Ersterer wurde von Lukas Linder angespielt, legte den Ball kurz ab und Werner schoss ihn aus 16 Metern unhaltbar zum vorentscheidenden 3:0 ins Netz. Für ihn war es Saisontor Nummer sieben. Anerkennung gab es auch von den Gountoulas Brüdern. „Respekt, das war überragend gemacht.“
SV Fellbach: Lang – Leon Bauer, Nije, Thomas Bauer, Calemba (59. Buzhala) – Terpsiadis (59. Fossi), Tobias Hohloch (81. Martinovic), Torben Hohloch, Icmez (59. Weiß) – Durmus, Stanic (68. Bresic)