Die Heimmannschaft des SV Fellbach unterliegt in der Verbandsliga dem Mitaufsteiger VfL Pfullingen nach einer 1:0-Führung noch mit 1:3.

Fellbach - Das Max-Graser-Stadion ist reif für die Verbandsliga. Ebenso die Stadionwurst, die ist sogar besser als an den meisten Bundesliga-Schauplätzen. Und auch die erste Hälfte der Fußballer des SV Fellbach in der Partie gegen den VfL Pfullingen war auf dem Niveau der neuen Liga. Nur die zweiten 45 Minuten am Samstagnachmittag waren es nicht. „Wir waren zu naiv, das kostet dich in dieser Liga den Sieg“, sagte der sichtlich verärgerte Trainer Giuseppe Greco nach der 1:3-Niederlage (1:1) des Direktaufsteigers aus der Landesliga-Staffel 1 gegen jenen aus der Landesliga-Staffel 3.

 

Von Beginn an begaben sich die Gäste des VfL Pfullingen in Lauerposition und überließen dem Gegner das Spiel. Die Mannschaft des SV Fellbach löste die Aufgabe zunächst ordentlich, und nach 15 Minuten fiel das erste Verbandsliga-Tor für den SVF nach mehr als elf Jahren: Im Anschluss an eine punktgenaue Ecke fand der Ball vom Kopf des groß gewachsenen Innenverteidigers Niklas Weiß ins Netz.

Der VfL Pfullingen erhöhte den Druck. Das Innenverteidiger-Duo Niklas Weiß/ Eldin Sadikovic verpasste es ein ums andere Mal, den starken Torsteher Philipp Gutsche für Entlastung im Aufbauspiel einzubinden und geriet so des Öfteren in Schwierigkeiten. „Wir haben zu oft versucht, Drucksituationen mit gefährlichen Mitteln zu lösen“, sagte Giuseppe Greco. Er warnte seine Mannschaft lautstark, wenig später war es trotzdem geschehen: Ein nur halbherzig geklärter Ball führte zu einer Ecke für die Gäste, die diese geschickt zum Ausgleich nutzten; Dominik Früh traf sehenswert ins lange Eck (36.).

„Die Pfullinger haben eine Weile gebraucht, um sich auf uns einzustellen, und dann haben sie eiskalt zugeschlagen“, sagte Giuseppe Greco. Tatsächlich ging in der zweiten Spielhälfte die Pfullinger Taktik besser auf, und die Fehlerquote beim SVF stieg deutlich an. Das nutzten die Gäste effektiv. Innerhalb von fünf Minuten entschieden sie die Partie. In der 58. Minute führte ein Ballverlust zu einem Pfullinger Konter der den Gästen im Nachschuss das 2:1 einbrachte. Kurze Zeit später knackten die Pfullinger mit einem Diagonalball die Fellbacher Verteidigung. Den schlau abgelegten Ball schob erneut der nun zweifache Torschütze Heiko Schall ein.

Den SV Fellbach trifft jetzt die ganze Härte des Verbandsliga-Spielplans. Am Mittwochabend wartet bereits der dritte Spieltag, um 18.30 Uhr treten die Fellbacher beim Tabellenführer TSG Backnang an. Nächsten Samstag kommt schon die SKV Rutesheim zum nächsten Heimspiel. Aber immerhin wird sich die personelle Situation verbessern: Einige der urlaubs- und verletzungsbedingt fehlenden Akteure kehren nun in den Kader zurück. „Gegen den VfL Pfullingen hat sich die Mannschaft quasi von selbst aufgestellt, weil die Alternativen gefehlt haben. Das wird jetzt besser“, sagte Giuseppe Greco.

Nach zwei Spieltagen haben die Fellbacher erst einen Zähler auf dem Konto, beim Mitaufsteiger VfL Pfullingen sind es bereits sechs. Noch aber stehen 30 Ligabegegnungen aus, reichlich Gelegenheiten, die Situation aufzuhübschen. Für tiefgehenden Frust ist es beim SV Fellbach zu früh. Erst recht für Frust wie den des Außenverteidigers Philipp Hörterich, der in der Nachspielzeit nach einer heftigen Grätsche die rote Karte sah und seinem Team erst einmal fehlen wird. SV Fellbach: Gutsche – Njie, Sadikovic (46. Mamaladze), Weiß, Hörterich, Jaric, Jelic, Vulcano (64. Bauer), Miller, Dogan (75. Yildiz), Da Silva (75. Gashi).