Verbreitete Abstiegssorgen und die Folgen: Die Fußball-Verbandsliga hat bereits fünf Cheftrainerwechsel hinter sich.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Die Konkurrenz hatte die Fußballer des SV Fellbach im Sommer hochgehandelt. Hier und da tauchte der Vorletzte der vergangenen Verbandsliga-Runde aufgrund seiner vielversprechenden Verstärkungen auch schon auf dem Zettel mit den Namen der Titelkandidaten auf. Doch dann blieben die Akteure um den Kapitän Koray Yildiz zu oft ohne Spielglück und hinter dem Gros der Gegner zurück. Wieder fanden sie sich auf einem Abstiegsplatz ein, der ja im Frühjahr bloß aufgrund des Saisonabbruchs wegen der Covid-19-Pandemie keine Folgen nach sich gezogen hatte. Diesmal waren die Erwartungen höher: an das Team, an den Trainer. Nach dem zunächst überaus schwachen Auftritt am 9. Oktober beim Tabellenletzten TSV Heimerdingen (1:1) musste Giuseppe Greco, im Mai 2019 mit dem Verbund aus der Landesliga aufgestiegen, seine Bemühungen einstellen. Der 40-Jährige aus Fellbach war nicht der erste und nicht der letzte Coach in dieser wegen der Corona-Krise schon seit Ende Oktober unterbrochenen Saison, der sich von seiner Mannschaft verabschieden musste. Fünf Trainer haben während der ersten zwölf Spieltage in kaum mehr als zwei Monaten schon ihr Amt eingebüßt. Zu diesem Zeitpunkt durchaus ein rekordverdächtiger Wert in der Verbandsliga.

 

Benjamin Bilger musste als Erster seinen Posten räumen

Die TSG Hofherrnweiler-​Unterrombach befielen bereits nach dem sechsten Spieltag Trennungsabsicht und -schmerz. Benjamin Bilger, lange im Verein und im Traineramt, musste seinen Posten räumen. Sein Assistent Patrick Faber rückte auf und überzeugte die Vereinsleitung. „Er bekommt als Cheftrainer das volle Vertrauen“, sagte Achim Pfeifer, der Vorsitzende beim verbesserten Vorletzten. Für den vakanten Part des Co-​Trainers konnte die TSG Marc Ruppert gewinnen. Nach dem achten Spieltag entzogen die Verantwortlichen der SKV Rutesheim Jens Eng das Vertrauen. Rolf Kramer, ein guter Bekannter mit Langzeit-Vergangenheit als SKV-Trainer, übernahm fürs Erste die Angelegenheiten beim Abstiegskandidaten. Ken Geiger blieb zweiter Trainer. Nun soll ein weiterer ehemaliger SKV-Trainer die Nachfolge von Rolf Kramer antreten: Marcel Pfeffer, zuletzt noch beim Bezirksligisten SV Gebersheim unter Vertrag.

Jens Härter und Michael Konietzny sind nicht mehr im Amt

Giuseppe Greco war der Dritte im Bunde der abgelösten Vordenker in der Verbandsliga. Zwei weitere sollten noch folgen. Nach dem 0:8 gegen den FSV Hollenbach entband der TSV Heimerdingen seinen Trainer Jens Härter von den angestammten Aufgaben beim Tabellenletzten. Im November, schon während der Zwangspause, wurde der mitspielende Co-Trainer Daniel Riffert befördert, neuer Stellvertreter und Mann für die Außenlinie ist sein älterer Bruder Markus. „Wir werden mit Sicherheit in den ausstehenden Spielen nicht noch 50 Punkte holen, aber wir möchten den Zuschauern wieder ein anderes, besseres Gesicht präsentieren“, sagt Daniel Riffert. Auch der VfL Pfullingen, noch einer der Abstiegsgefährdeten – sechs oder sieben von ihnen droht der Fall in die Landesliga –, hat Fakten geschaffen. Michael Konietzny, seit 2015 im Amt, wurde wie sein Assistenztrainer Rasmus Joost im November freigestellt. Künftig soll Daniel Güney die sportlichen Geschicke des VfL Pfullingen bestimmen.