Die Verbandsliga-Fußballer um den zweifachen Torschützen Marvin Zimmermann verlieren ihr Heimspiel gegen die TSG Tübingen nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3.

Fellbach - Selbst der Trainer Fatih Ada war überrascht, wie schnell das ging am Samstagnachmittag. Nach sechs Spielminuten führten die Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach gegen die Gäste der TSG Tübingen mit 1:0; nach rund einer halben Stunde gar mit 2:0. Marvin Zimmermann hatte vor den 180 Zuschauern im Max-Graser-Stadion zweimal getroffen für die Gastgeber. Fatih Ada war auch deshalb ein wenig überrascht, weil er zahlreiche – mitunter die entscheidenden – Akteure wie zum Beispiel Leon Braun, Timo Marx, Ali Ferati oder auch Charalambos Parharidis ersetzen musste. Doch kurz vor der Halbzeit wurde die Freude bei den Fellbacher Fußballern gedämpft, als Pirmin Glück einen Foulelfmeter verwandelte. Das war der Weckruf für die Gäste, die bis dahin noch nicht sonderlich auf sich aufmerksam gemacht hatten. Anders in der zweiten Spielhälfte. Da bestimmten sie das Geschehen auf dem Rasenplatz, erzielten noch zwei Tore und jubelten am Ende über den 3:2-Sieg. „Uns haben dann die Erfahrung und die Gelassenheit gefehlt“, sagte Fatih Ada.

 

Zu viele Coronafälle: Dem SV Fellbach fehlen mehrere wichtige Spieler

Gefehlt haben der Mannschaft des SV Fellbach vor allen die Spieler, die diese Erfahrung und Gelassenheit für gewöhnlich ausstrahlen. Und es war am Samstag keine große Hilfe für Fatih Ada, dass sich in dieser Situation niemand aus der zweiten Reihe mit seiner Leistung hervorgetan hat. Es fehlte die Ordnung im Mittelfeld – und wenn es nach den Abwehrmännern Mika Müller und Nikola Jelic ging, fehlte es auch an der Abstimmung in der Verteidigung. So jedenfalls war es einem Disput zwischen Spielern und Trainer in der 61. Spielminute – die Gastgeber lagen zu diesem Zeitpunkt noch mit 2:1 vorn – zu vernehmen. „Aber wir haben elf gegen elf gespielt, da hat eben die Absprache nicht gestimmt“, sagte Fatih Ada. So wie beim Gegentreffer zum 2:2-Ausgleich, erzielt von Pirmin Glück in der 66. Spielminute. Oder auch beim entscheidenden dritten Tor für die Gäste aus Tübingen nur zwei Minuten später, als Noah Dörre aus einem Getümmel im Strafraum des SV Fellbach heraus den Siegtreffer für sein Team markierte.

Die Gastgeber hätten vor der Pause mehr als zwei Tore erzielen können

Der Elan der Fellbacher Mannschaft aus der Anfangsphase, als sie mehr als nur zwei Tore hätte erzielen können, war spätestens jetzt verflogen. Sie wehrte sich zwar nach Kräften gegen das nun druckvollere Spiel des Gegners und lauerte auf Kontermöglichkeiten; letztlich konnte sie sich aber nicht mehr entscheidend durchsetzen und blieb somit im zweiten Spiel nacheinander ohne Punktgewinn. „Wir sind im Abstiegskampf angekommen“, sagte Fatih Ada. Der Verbund des SV Fellbach hat nur noch einen Zähler Vorsprung auf die unbeliebte Tabellenregion in der Verbandsliga. Das wiederum dürfte in der aktuellen Situation, die von zumindest sechs coronabedingten Ausfällen geprägt wird, nun auch für den Coach Fatih Ada keine große Überraschung mehr sein. SV Fellbach: Haug – Müller, Jelic, Weiß, Binner, Gashi (90. Hörterich), Jäkel, Miller (56. Michaltsis), Yüksek, Hofmeister (66. Ayala), Zimmermann.