Fußball-Verbandsliga Schreck für Calcio: Der Stammtorhüter fällt mehrere Wochen aus
Während Calcio Leinfelden-Echterdingen auf die eigene Auswärtsstärke baut, will der TSV Weilimdorf das Momentum wieder auf seine Seite ziehen.
Während Calcio Leinfelden-Echterdingen auf die eigene Auswärtsstärke baut, will der TSV Weilimdorf das Momentum wieder auf seine Seite ziehen.
Am 13. Spieltag der Fußball-Verbandsliga stehen für Calcio Leinfelden-Echterdingen und den TSV Weilimdorf wichtige Duelle mit Gegnern aus der eigenen Tabellenregion an. Der Filder-Club muss längerfristig auf seinen Stammtorhüter verzichten, und bei Weilimdorf ist die Defensivarbeit im Fokus.
Kommen die Weilimdorfer zurück in die Spur? Nach zuletzt zwei verlorenen Partien gilt es gegen Schwäbisch Hall vor allem, das Spielglück wieder auf die eigene Seite zu ziehen. „Die beiden Spiele gegen Calcio und Holzhausen hätten wir eigentlich gewinnen müssen“, ist sich Trainer Oliver Stierle beim Blick in den Rückspiegel sicher. Stattdessen setzte es erst ein 0:2 gegen die Filderkicker und folgte jüngst eine 0:1-Pleite mit Last-Minute-Knockout. „Es waren Milimeterentscheidungen, zwei Lattentreffer, zwei nicht gegebene Elfer“, hadert der Coach. Spierlerisch und in puncto Mentalität könne er den Seinen keinen Vorwurf machen.
Auch bei der Defensivbilanz zeigt sich das Team zuletzt stabilisiert, auch wenn Weilimdorf zusammen mit dem bevorstehenden Gegner die zweitschwächste Abwehr der Liga aufweist. Freilich, die 31 Gegentore sind auch dem Ausreißer bei der 2:9-Schmach gegen die Sportfreunde Dorfmerkingen geschuldet. Trotzdem wurde die Defensivarbeit im Training zuletzt priorisiert. „Wir arbeiten an der Stabilisierung und sind da schon deutlich besser geworden als noch zu Beginn der Runde“, sagt Stierle. Gegen Schwäbisch Hall, das im Klassement vier Punkte und zwei Plätze hinter Weilimdorf liegt, erwartet er „ein sehr enges, zweikampfbetontes Spiel auf dem Kunstrasen.“ Die Priorität: „Wir müssen über die 90 Minuten plus X konsequent verteidigen und das Momentum wieder auf unsere Seite ziehen.“
Zählen kann Stierle wieder auf Rinis Krasniqi, der nach seiner abgesessenen Gelb-Rot-Sperre zurück in die Startelf kehren wird, und auf Erdinc Bozoglu, dessen Dienstreise beendet ist. Gute Nachrichten gibt es auch von Bastian Joas, für den die Begegnung das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein ist (von 2014 bis 2017 bei Schwäbisch Hall), und Enis Küley. Kamen der Kapitän und sein Vize gegen Holzhausen noch von der Bank, „stehen sie jetzt wieder voll im Saft“, verkündet der Coach. Derweil gesellen sich zu den Ausfällen der Langzeitverletzten Josip Biljeskovic und Tarik Bouich die privat verhinderten Daniel Baierle und Maximilian Wojcik.
Eine Fahrt ins Ungewisse? Calcio, der Oberliga-Absteiger und Verbandsliga-Veteran reist beim Aufsteiger aus Rottenburg an. Die Gastgeber sind ein echter Klassenneuling. Sie gehören in dieser Saison zum überhaupt ersten Mal zum Teilnehmerfeld. Der Echterdinger Spielleiter Josip Pranjic gibt zu: „Wir wissen nicht viel über Rottenburg.“ Eines ist aber gewiss: Die Auswärtsbilanz gibt den Seinen eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein vor dem Duell beim Tabellen-13. In fünf Spielen auf fremden Plätzen gelangen dem Team, aktuell auf Rang elf liegend, immerhin drei Siege bei nur einer Niederlage. „Die Statistik lügt nicht. Auswärts sind wir irgendwie lockerer“, bestätigt Pranjic.
Am vergangenen Wochenende machte sich hingegen einmal mehr die Kehrseite der Medaille bemerkbar: die desaströse Heimbilanz. Das 0:2 gegen den SV Fellbach bedeutete die fünfte Pleite in sechs Spielen im Sportpark Goldäcker – und zwar eine mit Folgen. Wie sich mittlerweile herausstellte, hat der Stammkeeper Ali Bozatziolou das Spiel wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel beim Aufwärmen verpasst. „Er wird mindestens drei Wochen fehlen. Das tut uns sehr weh“, sagt Pranjic. Vertreten wird ihn gegen Rottenburg erneut Zacharias Velvelidis, dessen fehlende Spielpraxis und Erfahrung sich bereits gegen Fellbach bemerkbar gemacht hat. „Er ist ein junger Spieler, ich mache ihm keinerlei Vorwürfe“, stellt der Calcio-Verantwortliche aber klar.
Verzichten muss das Team weiterhin auf den Kapitän Jovan Djermanovic, der ebenfalls an einem Muskelfaserriss laboriert. Dagegen befindet sich Sangar Aziz im Aufbautraining und könnte genauso wie Philipp Seemann eine Option gegen Rottenburg sein. Letzterer hatte sich zuletzt mit vier Treffern zum Toptorjäger der Filderkicker gemausert, musste aber gegen Fellbach aufgrund einer Corona-Erkrankung passen.
Indes sieht man bei Calcio keinen Anlass, die seit mehreren Partien etablierte Spielweise wieder über Bord zu werfen. Wie schon gegen Fellbach lautet der Plan für die bevorstehende Begegnung: „In den ersten 15, 20 Minuten hinten stabil stehen, unser Mittelfeldpressing aufziehen und mal schauen, wie der Gegner so atmet“, erläutert Pranjic. Er ist sich aber auch bewusst: „Für mich sind wir der Favorit. Das Ziel und die Erwartungen sind die drei Punkte.“