Bei der 1:2-Niederlage in Pfullingen spielt der Fußball-Verbandsligist SKV Rutesheim in der ersten Hälfte ängstlich.

Mitte April ist es gewesen, als die SKV Rutesheim das letzte Mal unter diesem Unheil bringenden Strich gestanden hat. Danach war es sechsmal der Relegationsplatz, einmal der erste direkte Nichtabstiegsrang. Und nun, vor dem allerletzten Spieltag dieser außergewöhnlich langen und kräftezehrenden Saison? Da hat es den Club nach der 1:2-Niederlage beim VfL Pfullingen wieder in die rote Zone zurückgeworfen. Die SKV steht auf dem ersten direkten Abstiegsrang.

 

Was das bedeutet, spiegelte sich in den Bildern nach dem Abpfiff wider. Nach der kurzen Ansprache des Trainers Marcel Pfeffer saßen die Rutesheimer Spieler minutenlang teilweise regungslos auf dem Kunstrasenplatz, blickten ins Leere oder, und das machte alles noch schlimmer, schauten dem freudigen Treiben des Gegners zu. Der hatte in seinem letzten Heimspiel der Saison mit dem Sieg alle theoretischen Zweifel am Erhalt der Spielklasse endgültig beseitigt.

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So weit hätten es die Gäste selbst mit einem Sieg nicht bringen können, doch der direkte Abstieg wäre damit schon so gut wie verhindert gewesen. Genau diese Aussicht schien die Mannschaft einmal mehr zu blockieren. Überzeugung, Galligkeit, Zielstrebigkeit und Kompromisslosigkeit – damit wartete in der ersten Hälfte nur der VfL Pfullingen auf. „Das hängt ein bisschen mit dem Kopf zusammen. Diese erste Hälfte ist nicht unser Anspruch“, sagte Marcel Pfeffer, der sich schwer tat mit der Ursachen-Analyse. Sein Blick wirkte genauso leer wie der seiner Spieler.

Großchancen im Minutentakt

Er hatte mit ansehen müssen, wie sein Team nach dem ersten Abtasten ins Schwimmen geriet, als der VfL Pfullingen den Druck erhöhte. Fast im Minutentakt kamen die Gastgeber zu Großchancen. Jan Göbel im Tor hielt die Null gegen Matthias Dünkel (12.), Frieder Geiger (15.), Alex-Eusebiu (15.) und Maximilian Herberth (17.). Als diese Phase überstanden war und Tobias Gebbert nach der ersten guten SKV-Kombination tatsächlich einen erfolgversprechenden Abschluss hatte (32.), passierte es doch noch. Nico Seiz, der immer wieder nach langen Diagonalbällen auf der linken Seite gefährlich nach innen zog, ließ Joshua Schneider und Joshua Trefz einfach stehen, bediente Alex-Eusebiu Ripas – 1:0 (37.).

Der Pfosten steht dem 1:1 im Weg

Pfullingen erhöhte kurz vor der Pause. Diesmal ging’s durch die Mitte. Roman Schubmann hatte alle Zeit der Welt, sich mit dem Ball zu drehen, nahm aus 23 Metern Maß und traf ins linke Eck (44.). Pech kam für die Rutesheimer auch noch dazu. Zuvor war ein weiterer Versuch von Gebbert am Pfosten gelandet (39.).

Mit drei frischen Kräften nach der Pause und der Umstellung auf ein 4-1-4-1-System fand die SKV zu mehr Sicherheit und Kontrolle. Auf der Position vor der Viererkette brachte Tobias Weiß mehr Struktur ins Spiel, und nach einer Hereingabe von Joshua Schneider verkürzte fast folgerichtig der einzige, der an diesem Nachmittag im Gästeteam Torgefahr ausstrahlte. Tobias Gebbert traf flach ins lange Eck (74.). Rutesheim bemühte sich, die klareren Chancen hatte mit seinen nun nur noch seltenen Kontern der VfL Pfullingen. Doch sowohl Dünkel (79.) als ach Ioannis Potsou trafen das Tor nicht (82.).

SKV Rutesheim: Göbel, Vaihinger, Wellert (46. Feigl), Rudloff, Trefz (46. Weiß), Schneider, Gamuzza (46. Müller), Gebbert, Baake (79. Ohmes), Maier, Schürg.