Es scheint wie verhext. Die Verletztenmisere des Fußball-Verbandsligisten TV Echterdingen reißt nicht ab – und bei Trainer Valentin Haug hat sich in Sachen mentaler Verarbeitungsstrategie längst eine Mischung aus Resignation und nüchterner Akzeptanz eingestellt: „Ich lass’ das mittlerweile an mir abprallen“, sagt der Coach vor dem Heimspiel gegen den VfR Heilbronn (Sonntag, 15 Uhr) konsterniert – ihm bleibt schließlich auch kaum eine andere Wahl. Jüngste Neuzugänge im Mannschaftslazarett: Yule Tröger und Daniel Kühnbach Azevedo. Letzterer verletzte sich im Training am Außenband, hat einen „dicken Knöchel“ und wird gegen Heilbronn fehlen. Die aktuelle Hoffnung ist, dass sich der Verdacht auf ein Riss des Bandes nicht bestätigt.
Knüppeldick kommt es derweil auf der Torhüterposition: Mit Tröger fällt auch der dritte Keeper verletzt aus. Er zog sich ebenfalls im Training einen Kahnbeinbruch zu – die Saison dürfte für den 27-Jährigen gelaufen sein. Weil Ricardo Boroni, im Winter als neue Nummer eins geholt, nach wie vor an einem Kapselriss im Finger laboriert, und sich das Comeback des langzeitverletzten Marko Gaspar verzögert, wird Hasan Kaya zu seinem Debüt kommen. Der 19-Jährige, der zusammen mit Tröger und Boroni während der Saisonhalbzeit rekrutiert wurde, ist die letzte Option zwischen den Pfosten. Als „Lehrling“ und dritter Mann geholt, hat er bislang noch keine Partie für den Filderclub absolviert.
„Dieses Jahr haben wir geballtes Pech, ich hoffe, es wird in der nächsten Saison besser“, konstatiert Haug. Die Stimmung scheint klar: diese Seuchensaison abhaken, und in der kommenden Spielzeit mit frischen Kräften neu angreifen – dann aller Voraussicht nach in der Landesliga. Sechs Mal müssen die Echterdinger bis dahin noch ran. Gegen die Heilbronner erwartet der Trainer einmal mehr ein schwieriges Spiel: „Sie haben letzte Woche einen Achtungserfolg gefeiert, wir sind gewarnt“, sagt Haug über das furiose 4:0 des Tabellenzehnten über die formstarken Young Boys Reutlingen am vergangenen Samstag. „Heilbronn hat eine kompakte Struktur und einen guten Spielaufbau, bringt viel Tempo mit und hat trickreiche Stürmer“, erinnert sich der Trainer an das 1:1 im Hinspiel. „Das wird ein hartes Stück Arbeit“, führt er aus und fügt halb im Scherz an: „Aber wir haben ja nicht mehr viel zu verlieren.“
Immerhin in Sachen Kaderplanung gibt es positive Neuigkeiten: Abwehrspieler Giuseppe Pirracchio wird dem Filderclub auch in der kommenden Saison erhalten bleiben.