Fußball-Verbandsliga: TV Echterdingen Remis und ein bitterer Abgang

Verteidiger Jakob Ehret (links) wird den TV Echterdingen nach der Saison verlassen. Foto: Günter Bergmann

Beim 2:2 des TV Echterdingen gegen die TSG Tübingen feiert Torhüter Ricardo Boroni nach seiner Sperre und Krankheit eine beachtliche Rückkehr. Ein Verteidiger gibt seinen Ausstand nach der Saison bekannt.

Sport: Dominik Grill (grd)

Als der Fußball-Verbandsligist TV Echterdingen in der Winterpause mehrere Hochkaräter verpflichtete, war das Signal klar: Wir blasen zur Aufholjagd! Doch im ersten Pflichtspiel des Jahres folgte der erste Stimmungsdämpfer bereits nach sieben Minuten: Torhüter Ricardo Boroni, als einer der Hoffnungsträger vom MTV Stuttgart geholt, kassierte die Rote Karte wegen Handspiels außerhalb des Strafraums. Danach fiel der 35-jährige Routinier rotgesperrt und anschließend krank aus. Beim jüngsten 2:2 gegen die TSG Tübingen feierte er jetzt sein Comeback – und sicherte mit einem starken Auftritt das Unentschieden.

 

„So von der Roten Karte und dem krankheitsbedingten Ausfall zurückzukommen, das ist schon sehr stark“, sagt Echterdingens Trainer, Valentin Haug. Von Beginn an waren Boroni und die Seinen gefordert. Der Keeper hielt dem großen Druck der Heimelf in den Anfangsminuten mit überragenden Paraden stand, entschärfte drei Hochkaräter. Nach der schadlos überstandenen Anfangsphase kam der Tabellenletzte seinerseits zu guten Chancen. „Drei Kisten müssen wir eigentlich auf jeden Fall machen“, hadert Haug. Auch in der Folge sollte es hin und her gehen, von einer Defensivschlacht wie im vorigen Spiel gegen die Sportfreunde Dorfmerkingen konnte keine Rede sein (0:0). Im Gegenteil: „Es war ein rassiges, giftiges und gutes Spiel“, konstatiert Haug und sprach von „sehr ansehnlicher Fußballunterhaltung.“

Einzig auf der Ergebnistafel haperte es lange an Zählbarem. Mit 0:0 ging es in die Kabinen, ehe Echterdingens Anes Handanagic mit seinem 1:0-Führungstreffer (46.) das Torschießen auf beiden Seiten eröffnete. Wenige Minuten später erzielte Tübingen in Person von Tom Abele den Ausgleich (54.) und drehte dank Julio Leitao Gourgel schließlich das Spiel (78.). „Beide Treffer waren typisch für die Saison. Wir kassieren zu einfache Gegentore“, sagte Haug, für dessen Mannschaft Kapitän Caglar Celiktas per Foulelfmeter zum Ausgleich und Endstand traf (80.). Unterm Strich sah Haug eine leistungsgerechte Punkteteilung, weiß aber auch: „Mit Blick auf die Tabelle ist der Punkt natürlich zu wenig. Aber davon losgelöst bin ich sehr zufrieden mit unserem Auftritt.“ In Abwesenheit mehrerer Stammkräfte, zu denen sich unter der Woche auch die langfristigen, verletzungsbedingten Ausfälle von Ismail Oguz und Luis Niesner gesellten, sah er eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft.

Zurück im Aufgebot, aber ohne Einsatz war derweil Jakob Ehret – dessen Personalie mit Blick auf die Kaderplanung jüngst die nächste Hiobsbotschaft bedeutete: Berufsbedingt zieht es den üblicherweise gesetzten Verteidiger nach Rottweil, er wird in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. „Ein Abgang der Kategorie: bitter, bitter und nochmals bitter“, sagt Haug konsterniert.

Echterdingens-„Spieler des Spiels

Ricardo Boroni. War der sichere Rückhalt, wegen dem die Echterdinger den Keeper holten. Boroni glänzte vor allem in den Anfangsminuten mit mehreren überragenden Paraden. (Nominierungen: 1)

TSG Tübingen: Aslan – Thomas (90. Killi), Rieger, Zahn, Leitao Gourgel, Pereira Almeida (90. Vollmer) – Herrmann – Abele (74. Cedrone), Zenner - Biermann (74. Suncak), Steinhilber, Dörre.

TV Echterdingen: Boroni – Handanagic, Heinrich, Milutinovic, Toth – Renz, Fennell (65. Boljanic)– Pirracchio (85. Jonus), Prekaj (90. Zukic) – Smiljic (72. Dölker), Celiktas (80. Cunion).

Weitere Themen

Weitere Artikel zu Verbandsliga TV Echterdingen