Die Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen zeigen in ihrer Saison-Auftaktbegegnung zwei komplett unterschiedliche Gesichter. Am Ende ist das 1:1 ein völlig gerechtes Ergebnis.

Echterdingen - Francesco Di Frisco, der Trainer der Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen, ist am Samstagnachmittag gar nicht mehr aus dem Strahlen herausgekommen. Im schweren Saisonauftaktspiel gegen die Gäste des 1. FC Normannia Gmünd haben die Gastgeber beim 1:1 einen Punkt ergattert. „Für mich fühlt sich dieses Unentschieden wie ein Dreier an“, sagte Di Frisco nach dem Schlusspfiff und lobte vor allem seinen Torschützen Viktor Ribeiro. Der Neuzugang vom VfB Neckarrems, der von Beginn an auf dem Platz stand, habe nicht nur wegen seines Tores ein starkes Spiel gemacht. „Er hat über 90 Minuten auch super verteidigt“, sagte Di Frisco.

 

Calcio kommt nur schwer ins Spiel

Gleichwohl hatte in den ersten 45 Minuten nicht viel darauf hingedeutet, dass Calcio gegen die Gäste von der Ostalb einen Punkt würden verbuchen können. Die Mannschaft um den neuen Kapitän Lukas Zweigle war bei Dauerregen auf dem rutschigen Kunstrasenplatz nur sehr schwer ins Spiel gekommen. Den Gegnern wurde viel zu viel Raum gelassen, den die auch zu nutzen wussten und immer wieder zum Abschluss kamen. Allein Keeper Bleron Berisha war es in den ersten 45 Minuten zu verdanken, dass die Gäste zur Pause nur mit 1:0 vorn lagen. Nach einer Hereingabe von Anthony Coppola hatte der Gmünder Torjäger Alexander Aschauer den Ball aus kürzester Distanz und per Direktabnahme durch Berishas Beine ins Tor befördert – 0:1 (16.) aus Sicht von Calcio. Bei zwei Abschlüssen davor hatte Aschauer, für den sich scheinbar niemand so recht zuständig fühlte, seinen Meister aber im Calcio-Schlussmann gefunden (10./14.). Nicht anders war es Jermain Ibrahim (28./36.), Coppola (30.) und Alexander Iatan (39.) ergangen.

Kein Torabschluss von Calcio bis zur Pause

Auf der anderen Seite erlebte Gmünds Keeper Yannick Ellermann eine ruhige erste Hälfte. Torschüsse auf sein Gehäuse: Null. Das allerdings sollte sich nach Wiederanpfiff des gut leitenden Unparteiischen Andreas Rinderknecht (Schiedsrichtergruppe Tübingen) – er zückte nur einmal die gelbe Karte – ändern. Die Gastgeber hatten ihren zuvor praktizierten Angsthasenfußball in der Kabine gelassen und traten nun deutlich mutiger auf. Zum ersten Mal ernsthaft geprüft wurde Ellermann durch Sangar Aziz, der den Ball nach Flanke von Ribeiro allerdings zu zentral platzierte (52.). Fünf Minuten später rettete die Querlatte den Gmündern die Führung. Nach einer Ecke und dem anschließenden Kopfball von Felix Gerber knalle das Spielgerät nur ans Aluminium (57.). Und spätestens als Zweigle nach einer Hereingabe von Carmine Pescione, der nach seiner Einwechslung für viel Schwung gesorgt hatte, mit einem Kopfball knapp gescheitert war (65.), schwante dem Anhang aus Gmünd Böses. Zumal die eigene Mannschaft bis dahin keine nennenswerte Chancen mehr hatte. Aschauer? Der war zwar nach wie vor auf dem Platz, aber eben nicht mehr präsent.

Ribeiro trifft zum 1:1

Das 1:1 durch Ribeiro, der nach einer Flanke von Daniele Cardinale in den Fünfmeterraum herangerauscht war und nur noch den Fuß hinhalten musste (68.), war mehr als nur verdient. Die Gäste hatten das Spiel, warum auch immer, längst komplett aus der Hand gegeben. Zwar gelang Ibrahim noch einmal ein Pfostenknaller (88.), auf der anderen Seite hatten hernach aber auch Cardinale per Kopf und Pescione per Weitschuss noch gute Möglichkeiten.

Alles in allem geht das Unentschieden in Ordnung. Vor der Pause waren die Gäste die dominierende Mannschaft, nach der Pause diktierten die Echterdinger das Spielgeschehen auf dem Kunstrasenplatz. Calcio Leinfelden-Echterdingen: Berisha – Gerber, Biljeskovic, Zweigle, Bahm – Ribeiro, Juric (85. Schick), Dodaj, Candan (65. Popescu), Aziz (55. Pescione) – Cardinale (90. Crnkic). 1. FC Normannia Gmünd: Ellermann – Sanozidis, Schuckenböhmer, Kianpour, Iatan – Anthony, Bauer (70. Gnaase), Fossi (89. Dayan), Ibrahim – Aschauer, Körner.

Spieler des Spiels

Bleron Berisha
Der Torwart von Calcio Leinfelden-Echterdingen hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Gastgeber zur Pause lediglich mit 0:1 in Rückstand lagen. Ein halbes Dutzend Paraden gingen bis dahin auf sein Konto. Nur beim Gmünder Führungstreffer durch Torjäger Alexander Aschauer war der Echterdinger Schlussmann chancenlos. Nach der Pause war Berisha so gut wie arbeitslos. In der 88. Minute hatte er dann noch das Glück des Tüchtigen, als Jermain Ibrahim nur den Pfosten traf. Nominierungen: 1/sd