Mit Hanna Marklund kommentierte zum ersten Mal eine schwedische Frau eine WM-Partie der Männer. Ähnlich wie ihre weiblichen Kolleginnen im Ausland erntete sie dafür Spott und Hass.

Stuttgart - Hanna Marklund ist die erste Frau, die ein WM-Spiel der Männer für das schwedische Fernsehen kommentierte. Die ehemalige Nationalspielerin war für den Sender „TV4“ im Einsatz. Damit ist sie nach der Deutschen Claudia Neumann und der Engländerin Vicki Sparks die dritte Frau, die eine Partie des Turniers mit ihrer Stimme begleitet. Ähnlich wie ihre beiden Kolleginnen muss auch sie eine Hasswelle in den sozialen Medien über sich ergehen lassen.

 

Die Kommentare erstreckten sich von sexistischen Beleidigungen bis zu Beschwerden über ihren nordschwedischen Dialekt. Unterstützung erhält Marklund unter anderem von ihrem TV-Kollegen Fredrik Wikingsson: „Es gibt Männer da draußen, die trinken acht Bier und dann übergeben sie sich über ihr. Die Leute sind so verdammt nutzlos.“

Auch Vicki Sparks ist betroffen

Auch die Engländerin Vicki Sparks musste für ihren Auftritt als Kommentatorin der Partie Portugal gegen Marokko schwere Kritik im Netz einstecken. Sogar Ex-Chelsea-Spieler John Terry postete auf Instagram: „Ich muss dieses Spiel ohne Ton anschauen“, was viele als Seitenhieb gegen Sparks verstanden. Terry wies das strikt zurück und sprach von Audio-Problemen in seinem Haus.

Für ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann sind die Seitenhiebe nichts Neues. Schon nach ihrem ersten Auftritt bei der Europameisterschaft 2016 wurde sie im Netz übel beleidigt. Auch sie erhält prominente Unterstützung von Kommentator Marcel Reif: „Bei Claudia Neumann fehlt es nicht an Fachkompetenz. Ausrufezeichen. Punkt.“