Nachdem Amnesty International erneut auf die schlechten Bedingungen für Migrantenarbeiter im WM-Austragungsland Katar hingewiesen hat, hat Fifa-Präsident Joseph Blatter deutliche Worte gefunden. Die "untragbare Situation" müsse verbessert werden.

Nachdem Amnesty International erneut auf die schlechten Bedingungen für Migrantenarbeiter im WM-Austragungsland Katar hingewiesen hat, hat Fifa-Präsident Joseph Blatter deutliche Worte gefunden. Die "untragbare Situation" müsse verbessert werden.

 

Zürich - Fifa-Präsident Joseph Blatter hat in bislang nicht gekannter Form die Verhältnisse im WM-Gastgeberland Katar kritisiert und eine breite Unterstützung zur Behebung der Missstände gefordert. „Die Wirtschaft und die Politik müssen mithelfen, die untragbare Situation in Katar zu verbessern“, sagte Blatter am Mittwoch nach einem Treffen mit DGB-Chef Michael Sommer und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Fifa-Exekutivmitglied Theo Zwanziger nannte nach dem Spitzentreffen erstmals einen Zeitrahmen, in dem der Fußball-Weltverband (Fifa) von Katar Veränderungen erwartet. „Das Ziel ist es, bereits bei der Sitzung des Exekutivkomitees im März 2014 über konkrete Maßnahmen vonseiten Katars berichten zu können. Dabei müssen die großen Unternehmen in die Pflicht genommen werden. Und auch die Staatengemeinschaft muss sich der Verantwortung stellen“, wird Zwanziger in einer Fifa-Mitteilung zitiert.

Am Sonntag hatte Amnesty International mit einem Bericht erneut auf die Missstände im Emirat aufmerksam gemacht. Das WM-Organisationskomitee in Katar versprach darauf, die Bedingungen für Migrantenarbeiter zu verbessern. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatten sich zuletzt für eine Verbesserung der Situation stark gemacht. „Ich begrüße daher die Initiative des DGB und des DFB sehr, denn gemeinsam können wir das Ziel erreichen. Ich bin überzeugt, dass Katar die Situation sehr ernst nimmt“, sagte Blatter.