Das zweite Team des TSV Schwaikheim setzt sich gegen den TSC Murrhardt mit 6:5 durch und will nun dem SV Fellbach II dessen Platz in der Bezirksliga abtrotzen. Der TSV Miedelsbach avanciert mit einem 4:2-Erfolg zum Herausforderer des TVOe II.

Schmiden/Oeffingen - Weit hatten es Verim Kica (SV Fellbach II, Bezirksliga) und Marco Costantino (TV Oeffingen II, Kreisliga A) am Wochenende nicht, als sie die Gegner ihrer Mannschaften für die anstehenden Relegationsspiele gegen den Abstieg beobachteten. Beide konnten sich quasi direkt vor der Haustüre ein Bild von dem machen, was sie und ihre Fußballer am nächsten Sonntag erwartet. Verim Kica war am Samstagabend in Schmiden einer von 600 Zuschauern beim Entscheidungsspiel zwischen den beiden Kreisliga-A-Vizemeistern TSV Schwaikheim II und TSC Murrhardt, bei dem sich am Ende die Schwaikheimer Zweitvertretung um Dennis Becher nach einem spektakulären wie denkwürdigen Aufeinandertreffen mit 6:5 nach Verlängerung durchsetzen konnte.

 

Nach einem 1:1-Pausenstand erzielte der TSV Schwaikheim zunächst von der 55. bis zur 70. Spielminute vier Treffer zur 5:1-Führung. Nicht weniger bemerkenswert war dann jedoch die Antwort der Männer aus Murrhardt, die mit vier Treffern von der 73. bis zur 80. Minute – dabei erzielte Georgios Michailidis seine Tore zwei bis vier – noch einmal zum 5:5 ausglichen. „Die waren doch eigentlich schon mausetot, ich weiß nicht, wie sie das gemacht haben“, sagte der Stadionsprecher Uli Ebert aus dem Fußball-Ausschuss des TSV Schmiden nach der Partie. Jubeln über den Einzug in die nächste Runde durften nach der Verlängerung dann aber doch wieder die Schwaikheimer, denn Niko Burghardt traf in der 103. Minute zum 6:5. Das bedeutet, dass die Fellbacher Zweitformation, die erst aufgrund des überraschenden Rückzugs der TSG Backnang II auf den Relegationsplatz gerückt war, am nächsten Sonntag, 17 Uhr, in Winterbach gegen den TSV Schwaikheim II den letzten Bezirksliga-Vertreter für die Saison 2019/20 ermitteln wird. Die Gastgeber der Partie am Samstag freuten sich derweil über den vom Bezirk zugesicherten Zehn-Prozent-Anteil an den Eintrittsgeldern und über die komplett in Schmiden bleibenden Einnahmen aus Getränke- und Essensverkauf; für die türkisch-muslimischen Gäste aus Murrhardt gab es eigens Rindsbratwürste im Schafdarm. „Von den Einnahmen fließt allerdings nichts in die Fußballabteilung, das geht an unseren Förderverein, der das alles organisiert hat“, sagte Uli Ebert.

Nicht ganz so dramatisch, aber auch lange Zeit spannend war am späten Sonntagnachmittag die Begegnung auf dem Tennwengert. Dieses Spiel war für den gastgebenden TV Oeffingen schon allein deshalb besonders interessant, weil der Widersacher der eigenen zweiten Mannschaft im entscheidenden Relegationsspiel um einen Platz in der Staffel 1 der Kreisliga A ermittelt wurde. 4:2 hieß es am Ende im Sami-Khedira-Stadion für den TSV Miedelsbach gegen die SV Remshalden II im Spiel der Tabellenzweiten der Staffeln I und III in der Kreisliga B. Deshalb wird das Team aus dem Schorndorfer Stadtteil am nächsten Sonntag (11 Uhr, Höfen-Baach) der Oeffinger Gegner sein. „Die Miedelsbacher haben ein gutes Spiel gemacht, aber wir haben nichts gesehen, was uns Angst machen müsste“, sagte Marco Costantino, der sich die Begegnung zusammen mit seinem gleichberechtigten Trainerkollegen Sasa Mutic angeschaut hatte. Keine Mühe mit den Teams hatte der Schiedsrichter Christof Pejdo, 27, vom SV Fellbach.

Und noch eine Vorentscheidung ist in der Saisonverlängerung im württembergischen Amateurfußball gefallen: Der TSV Heimerdingen bezwang nach dem 3:0-Sieg gegen den SV Bonlanden in Leinfelden am Sonntag den VfB Friedrichshafen in Baindt bei Ravensburg mit 2:1. Der Landesliga-Zweite in der Staffel 1 benötigt nur noch einen Sieg, um dem Meister SV Fellbach in die Verbandsliga zu folgen. Gewinnt der TSV Heimerdingen am kommenden Sonntag um 15 Uhr in Bondorf auch das Relegationsspiel gegen den Verbandsliga-Zwölften VfL Nagold und nimmt dem Gegner so den Platz in der höchsten württembergischen Liga weg, kommt es in der neuen Saison erneut zu zwei Punktspielduellen mit dem SV Fellbach um den Trainer Giuseppe Greco.