Wir grillen den Gegner – zum WM-Auftakt am Sonntag gegen Mexiko werden wir die Chicharito und Co. gnadenlos mit Quesadillas erledigen.

Waiblingen - Einigen schmeckt es überhaupt nicht, dass die Fußball-WM ausgerechnet in Russland steigt, quasi als Werbeveranstaltung für Wladimir Putin, den Kreml-Konfiszierer, Menschenrechtsverächter, die schon vorab gegebene östliche Antwort auf den US-Fake-Trump. Politisch mag das nachvollziehbar sein, sportlich angesichts des gesamtrussischen Dopingsumpfes natürlich auch – rein kulinarisch ist bei einem halbvollen Wassergläsle Wodka gegen Kochmütterchen Russland allerdings absolut nichts einzuwenden. Wir erinnern einfach mal an Boeuf Stroganoff, Kaviar, Borschtsch, Bliny, Piroschki oder Kwaschenaja kapusta (Sauerkraut).

 

Zur Not eine vegetarische Blutgrätsche

Warum wir hier dafür sorgen, dass dem ansonsten ballfixierten Deutschland-Fan das Wasser im Mund zusammenläuft? Ganz klar, es geht um die Außenwirkung: Wir, als Weltmeister aller Kochklassen, werden sie alle schlagen, mit ihren eigenen Waffen – selbst die Russen falls nötig. Auf zum kulinarischen Grabenkampf: Wir grillen die Gegner bei jedem Spiel in Grund und Boden – gnadenlos, mit kulinarischem Doppelpass, vegetarischer Blutgrätsche, in der Verlängerung mit tonnenschweren Kalorienbomben oder wenn’s sein muss mit finalem Dessert beim Elfmeterschießen.

Immerhin sieben Unentschieden

So weit wird es diesen Sonntag beim Auftaktmatch unserer Jungs gegen die Mexikaner aber noch nicht kommen, ist ja noch ein Vorrundenspiel ohne Option auf kickerische oder kulinarische Sonderschichten. Allerdings werden wir tunlichst beim Mexikogrillen für ein deutliches Maß an Schärfe sorgen müssen. Haben doch laut Statistik von den 13 Begegnungen der Nationalteams sieben remis geendet. Andererseits stehen einem Freundschaftsspielsieg der Azteken im Juni 1985 fünf Siege von La Mannschaft gegenüber – zuletzt das 4:1 beim Confed-Cup im vergangenen Jahr. Und da war einst ja auch das 6:0 bei der Weltmeisterschaft anno 1978 in Argentinien – allerdings, so sagen Experten, sei dies damals das einzig gute WM-Spiel der Deutschen gewesen, die vor 40 Jahren denn auch sang- und klanglos im Achtelfinale weggegrillt waren.

Nix Nennenswertes bei den Mexikanern

Heute haben wir Müller, Khedira, Kroos, Hummels, Neuer und zwei treu-doofe Erdogan-Opfer, die Mexikaner haben außer dem Ex-Leverkusener Chicharito und den Frankfurter Sex-Orgie-Sündern Fabian und Salcedo praktisch nix Nennenswertes. Rein kampf-kulinarisch kein Grund, sich satt zurückzulehnen. Das Mittel der Wahl sind diesmal mit extra heißen Jalapenios angereicherte gegrillte Quesadillas. Da läuft Chichi und Co. derart das Wasser im Mund zusammen, dass sie am Sonntag jegliche Torchance versabbern und bei Ecke nur noch ans nächste scharf-würzige Tortilla-Eckle denken.

Rezept mit Cheddarkäse und Koriander

Wir orientieren uns an diesem Rezept: Tomate über Feuer rösten bis die Haut schwarz und blasig ist. Auskühlen lassen, Haut abziehen, würfeln. Gehobelten Cheddar-Käse mit saurer Sahne, zerkleinerten Frühlingszwiebeln, Tomate, Koriandergrün, Jalapenostücken und etwas Kümmelpulver vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Durchziehen lassen, Tortilla damit bestreichen, weitere Tortilla drauf legen und etwas andrücken. Quesadillas zwei bis vier Minuten auf jeder Seite grillen, in Ecken schneiden.