Comtech-Arena war gestern. Künftig heißt das Fußballstadion in Aspach Mechatronik-Arena. Die Mechatronik Fahrzeug- und Motorentechnik GmbH aus Pleidelsheim im Kreis Ludwigsburg lässt pro Saison eine sechsstellige Summe springen.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Aspach - Die Comtech-Arena war gestern. Künftig heißt das Fußballstadion in Aspach Mechatronik-Arena. Die Mechatronik Fahrzeug- und Motorentechnik GmbH aus Pleidelsheim im Landkreis Ludwigsburg lasse pro Saison „eine niedrige sechsstellige Summe“ springen, so die Auskunft der Investorengruppe, die die Arena gebaut und 2011 eröffnet hat.

 

Im Vorfeld war über den künftigen Namen der Spielstätte des neuen Fußballdrittligisten SG Sonnenhof Großaspach munter diskutiert worden, auch im Internet. Spötter hatten unter anderem Berg-Bude oder Ferber-Castell vorgeschlagen – in Anspielung auf den Aspacher Spielerberater Uli Ferber, den Kopf der Investorengruppe, und dessen Gattin, die erfolgreiche Schlagersängerin Andrea Berg.

Open-Air-Konzerte mit Andrea Berg

Auftaktspiel gegen Fortuna Köln am 27. Juli

In der Mechatronik-Arena, die rund 13,2 Millionen Euro gekostet hat, gehen am 18. und am 19. Juli zwei große Open-Air-Konzerte mit Andrea Berg über die Bühne. Am 27. Juli startet die SG Sonnenhof mit einer Partie gegen Fortuna Köln in die Drittligasaison. Zu den Investoren, die den Bau der Aspacher Arena ermöglicht haben, gehören neben Ferber auch die Fußballspieler Mario Gomez und Alexander Hleb.

Die Firma Mechatronik hat sich als Fachbetrieb für Klassiker von Mercedes-Benz bundesweit und international einen Namen gemacht. Das Unternehmen aus dem Kreis Ludwigsburg restauriert, wartet und verkauft Oldtimer. Philipp Mergenthaler von der Ferber-Marketing GmbH sagt, alle Beteiligten hätten einen Partner finden wollen, „der aus der Region kommt und das Konzept der Arena, mit Fußballspielen und Konzerten, voll mitträgt“. Am 11. Juli geht ein Fantasy-Open-Air über die Bühne.

„Leidenschaft, Bodenständigkeit und Emotionen“

In dem Stadion spielt in der neuen Saison auch die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart. Torsten Klenk, der Leiter der Marketing- und Vertriebsabteilung bei der Mechatronik GmbH, sagt, „Leidenschaft, Bodenständigkeit und Emotionen“ verbänden sein Unternehmen mit der Arena und dem Aspacher Fußballverein.

Mehr Geld vom neuen Mitspieler

Der Vertrag mit dem bisherigen Sponsor, der Comtech GmbH aus Aspach, war zunächst auf fünf Jahre abgeschlossen worden – mit einer Kündigungsoption nach drei Jahren, die jetzt gezogen wurde. Man habe sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt, so die Auskunft von Ferber-Marketing. Der Betrag, den der neue Mitspieler Mechatronik jetzt überweist, sei höher als das Sponsorengeld von Comtech. Es war offenbar auch versucht worden, in Aspach und drum herum genügend Geldgeber zu finden, die zusammen einen lokalen Namen sponsern, etwa Schwäbische-Wald-Arena oder Aspacher Arena – vergeblich.

Der Bau der Arena mit 10 001 Zuschauerplätzen war in der 8000-Seelen-Gemeinde Aspach nicht unumstritten. Einige Anwohner hatten Lärmbelästigung befürchtet. Der Gemeinderat hatte daraufhin eine Polizeiverordnung erlassen, die unter anderem festschreibt, dass pro Jahr maximal fünf Musikveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern stattfinden dürfen. Jetzt warten manche Aspacher gespannt darauf, wie viele Zuschauer zu den Drittligaspielen der zwei Fußballklubs kommen werden.