Das Muse-O sucht Infos und Exponate für eine neue Ausstellung.

Gablenberg - Während im Museumsverein Stuttgart-Ost (Muse-O) am Schmalzmarkt in Gablenberg noch bis 24. Februar die Ausstellung über die Textilienherstellung im Stuttgarter Osten läuft, sucht der Historiker Ulrich Gohl vom Verein bereits nach Informationen und Exponaten für das nächste Projekt. Vom Frühjahr an sollen Puppenspieler die Aufmerksamkeit der Muse-O-Besucher auf sich ziehen. Gohl plant, zunächst auf einigen Tafeln die Entwicklung des Puppenspiels in Stuttgart zu zeigen. In Vitrinen werden dazu Marionetten, Handpuppen und andere Spielfiguren von ausgewählten Stuttgarter Bühnen zu sehen sein. Außerdem ist eine Gegenüberstellung von zwei Stuttgarter Puppenspielern geplant, die gleichzeitig in der Stadt gewirkt haben.

 

Engelbert Wittich (1878 bis 1937) kam aus einfachsten Verhältnissen und gehörte zur Gruppe der Jenischen, der sogenannten Weißen Zigeuner. Wittich stand in Briefkontakt mit den Geistesgrößen seiner Zeit und dokumentierte Sprache und Lebensart der Jenischen in mehreren Büchern. Teile seines Nachlasses werden im Literaturarchiv Marbach aufbewahrt. Ihm gegenüber steht Georg Deininger (1882 bis 1946), der das „Stuttgarter Künstler-Marionetten-Theater“ betrieb. Gohl schreibt: „Er wollte das Puppenspiel von ,undeutschen’ Elementen befreien, schrieb Kasper-Stücke für den speziellen Einsatz in Fronttheatern.“ Zurzeit versucht Gohl herauszufinden, ob sich die beiden kannten.

Neben dieser historisch-wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas wird in der Ausstellung auch echtes Puppenspiel gezeigt. In einem der Ausstellungsräume wird ein Puppentheater aufgebaut, an einigen Sonntagen sollen dort Stücke für Kinder und Erwachsene gespielt werden.