Melodien geben Einblick in die Welt des Musicals und des Films.

Leonberg - Es war ein glanzvoller Abend am Samstag in der Leonberger Stadthalle. Bereits beim Betreten des großen Saals war diese gewisse Spannung, die Erwartungshaltung und die Freude des Publikums zu spüren. Alle Plätze waren besetzt. Auch von den oberen Rängen fieberten die Besucher diesem besonderen Abend entgegen.

 

Und da betraten sie die Bühne. Jan Ammann, Kevin Tarte, Maya Hakvoort und Michaela Schober. Unerwartet war auch Dennis Henschel mit von der Partie. Er sprang kurzfristig für den erkrankten Jan Rekeszus ein.

Es war ein Abend, der einen Einblick in die Welt der Musicals und des Films gab. Präsentiert von wundervollen Gesangsstimmen und beeindruckenden Darstellern. Allesamt nicht nur mit Stimmgewalt ausgestattet, sondern auch mit Schauspieltalent und jeder Menge Gefühl. Mit geschlossenen Augen und einem emotionalen Gesichtsausdruck wird Musik nicht nur gefühlt, sondern auch gelebt. Von den Künstlern selbst, wie auch dem Publikum.

Und Musik gab es viel zu kören. Aus „Die Päpstin“, waren dies beispielsweise „Ein Traum ohne Anfang und Ende“, vorgetragen von Jan Ammann sowie „Wehrlos“ im Duett mit Kevin Tarte. Jan Ammann hatte bereits während seiner Schulzeit Gesangsunterricht genommen. Nach seiner klassischen Gesangsausbildung zog es ihn zu den verschiedensten Meisterkursen. Schon während seines Studiums wurde er für ein Musical besetzt. Ammann wirkt als Bariton-Sänger in Musicals wie Tanz der Vampire, Rebecca, Tarzan, die Schöne und das Biest, Doktor Schiwago, Jekyll & Hyde und Ludwig, um nur diese Beispiele zu nennen. Auch Stuttgarter Produktionen besetzte er mehrfach.

Wundervolle Gesangsstimmen

Der in Seattle geborene lyrische Tenor und Bariton Kevin Tarte lebt und arbeitet seit den 1980 er Jahren in Deutschland. Als Opern- und Operettensänger sowie Musicaldarsteller machte er sich einen Namen. Dabei wirkte er in Musicalproduktionen wie beispielsweise den berühmten „Cats“, „Die Schöne und das Biest“, „Tanz der Vampire“ oder auch „Ludwig“ mit.

Auch im Leben der Michaela Schober spielen Musik und Musical eine große Rolle. In Leonberg präsentierte sie „Mozart“. Als Sopran-Sängerin ist sie neben weiteren Produktionen als Musicaldarstellerin bekannt und beliebt. Ob Cinderella, Les Misérables oder eben Mozart – Schober fühlt sich in vielen Rollen wohl. Auch Moderation liegt ihr – sie führte in Leonberg charmant durch den Galaabend.

Ausgestattet mit einer wundervollen Stimme ist auch Maya Hakvoort. Die niederländische Musicaldarstellerin tourte bereits weltweit mit Soloprogrammen. In den Musicals Cats, Don Camillo & Peppone sowie Heidi war sie ebenfalls zu erleben. Beim Galaabend nun berührte sie mit „Papa can you hear me“ aus dem Filmklassiker Yentl mit Barbra Streisand.

Ganz ohne Bühnenbild

Auch „Ich gehör nur mir“ vermittelte Maya Haakvoort eindringlich. Einen Einblick in „Starlight Express“ gewährte Dennis Henschel. Er spielte in Jesus Christ Superstar, in der Tourproduktion von Phantom der Oper und in Die Päpstin. Auch er ist durch sein Repertoire an Engagements dem Publikum bestens bekannt.

Überhaupt ist es an diesem Abend dem Publikum anzumerken, dass sie in der Welt der Musicals bewandert sind. Dankbar und begeistert wurde jeder Titel, jede Performance, jede Gesangsdarbietung gefeiert. Doch nicht nur Musical-Titel waren in der Stadthalle zu hören. Auch Filmhits hatten die Sängerinnen und Sänger mit im Gepäck. So entführte Dennis Henschel die Zuhörer nach „New York New York“.

Am Flügel begleitet wurden die Solisten von der Starpianistin, Marina Komissartchik, die in Fachkreisen auch als „One Woman-Orchester“ bezeichnet wird. Und so ist es die Musik, die wirkt. Die Musik, wie auch die großartigen Stimmen. Ganz ohne Bühnenbild. Das Publikum war begeistert und zeigte dies mit stehenden Ovationen.