Der südkoreanische Elektronik-Riese und Smartphone-Marktführer Samsun schickt eine verbesserte Neuauflage seines Flaggschiffs Galaxy S6 Edge als Plus-Variante ins Rennen gegen Apples iPhones.

Berlin - Samsung legt nur wenige Monate nach dem Verkaufsstart seines Spitzen-Smartphones Galaxy S6 Edge mit einem verbesserten und größeren Modell nach. Das Galaxy S6 Edge+ soll in dem heiß umkämpften Markt vor allem mit mehr Funktionen für Video-Aufnahmen, einer besseren Audio-Wiedergabe und einer kürzeren Ladezeit punkten.

 

Zudem lassen sich am gebogenen Rand nun auch bis zu fünf häufig genutzte Apps ablegen. Das Gerät mit Googles aktuellem Android-System Lollipop (5.1) und einer Bildschirmdiagonale von nun 5,7 Zoll (5,1 Zoll beim Vorgängermodell) soll in Deutschland am 4. September für 799 Euro in den Handel kommen.

Auch sein „Phablet“ Galaxy Note - eine Kreuzung aus (Smart)-Phone und Tablet mit Bedienung per Stift - hat der Konzern aufgepeppt und kündigte als Nachfolgemodell das Galaxy Note 5 an. Das Gerät, das die gleiche Bildschirmgröße wie das S6 Edge+ hat, wird aber vorerst nur in Nordamerika und in asiatischen Schlüsselmärkten in den Handel kommen.

Auch im Markt der Wearables will Samsung nachlegen

Auch im Markt der Wearables will das Unternehmen nachlegen. Am 3. September soll ein neues Modell der Smartwatch Samsung Gear auf den Markt kommen. Details zu der Computeruhr nannte das Unternehmen am Donnerstag allerdings zunächst nicht.

Das Smartphone-Bezahlsystem Samsung Pay wird in Europa zunächst in Großbritannien eingeführt. Einen Starttermin für Deutschland nannte das Unternehmen am Donnerstag zunächst nicht. Nach einer Testphase soll es ab dem 20. August in Südkorea eingeführt werden, am 28. September wird es auch in den USA erhältlich sein. Andere Länder sollen „in naher Zukunft“ folgen, sagte Samsung-Manager Injong Rhee.

Mit dem System tritt Samsung gegen Apples Bezahldienst für das iPhone, Apple Pay, an. Als Partner hatte sich der südkoreanische Konzern zunächst den Karten-Dienstleister Mastercard gesichert, der unter anderem für die sichere Datenübertragung sorgen soll. Inzwischen unterstützt das System auch Visa sowie Karten einer Reihe amerikanischer Finanzdienstleister.

Neben dem auch von Apple genutzten Funkstandard NFC für kontaktlose Datenübertragung wird zudem die Technologie der Firma LoopPay unterstützt. Samsung hatte sie Anfang des Jahres übernommen. Dabei werden die im Smartphone hinterlegten Daten von Kredit- oder Bankkarten aller Art drahtlos an die Kassensysteme der Händler übertragen. Damit soll das System in nahezu allen Geschäften funktionieren, die auch Kreditkarten akzeptieren. Samsung Pay sei damit ein Ersatz für Plastik-Karten, sagte Rhee.

Zuletzt war der Umsatz des Smartphone-Marktführers trotz des Starts seiner Spitzenmodelle um 7,3 Prozent auf 48,54 Billionen Won (37 Mrd Euro) gesunken. Unter anderem Lieferprobleme beim Galaxy S6 Edge, das im April auf den Markt kam, drückten auf den Verkauf. Samsung hatte deutlich höhere Verkäufe bei der günstigeren Variante S6 als beim Edge-Modell erwartet und sich damit verschätzt. Der Gewinn fiel im Jahresvergleich um acht Prozent auf 5,75 Billionen Won.