Hiobsbotschaften bedeuten meistens nichts Gutes – in der Galerie 13 ist anders. Bei einer Ausstellung im Keller der Webergasse steht vielmehr das Bühnenbild im Mittelpunkt, das für die Inszenierung von „Hiob“ an der Württembergischen Landesbühne geschaffen wurde.

Esslingen - Hiob – vom Pech verfolgt, muss die biblische Figur bekanntlich alles Leid der Welt erfahren. Durch von Gott auferlegte Prüfungen verliert der Gläubige Haus und Kinder. Eine schlechte Nachricht jagt die andere.

 

Die Gesellschaft heute hat sich schon fast an diese Situation gewöhnt, werden die Menschen doch jeden Tag mit schlechten Nachrichten überhäuft. Welche Gefühle dabei auf sie wirken, möchte der junge Esslinger Künstler und Galerist Leander Schwazer in der Galerie 13 von Donnerstag, 19. Juli, an veranschaulichen. Die Ausstellung „Hiobs Massage“ wird in der Webergasse 13 um 19 Uhr eröffnet. Keine Angst, der Besucher muss sich dabei nicht vor einer Massage von Hiob fürchten.

Über die Auswirklungen von schlechten Nachrichten

Im Keller der Esslinger Webergasse steht vielmehr das Bühnenbild im Mittelpunkt, das Marion Eisele für die Inszenierung von „Hiob“ an der Württembergischen Landesbühne geschaffen hat. „Marions Bühnenbild ist beklemmend und unheimlich, es verkörpert die Schwere der Nachrichten, denen wir uns täglich stellen müssen“, sagt Schwazer. Anders als im Theater könne man jedoch um die Bühne herum gehen und einen Blick dahinter riskieren. Schwarzer: „Es vermittelt einem das Gefühl: Dahinter ist noch etwas, was du nicht siehst“. Zu entdecken gibt es dort beispielsweise den verzückten Blick der heiligen Theresa von Gian Lorenzo Bernini.

Doch was hat das alles mit „Massage“ zu tun? Laut Schwazer bezieht sich der Titel auf die Medientheorie „The Medium is the Message“ von Marshall McLuhan. Demnach hängt die Auswirkung der Nachricht immer von der Form und dem Inhalt des Mediums ab. „,Massage’ wiederum war ein Druckfehler in einer Zeitung. Jedoch passt es viel besser, denn Medien, schlechte Nachrichten massieren täglich unser Hirn“, erläutert Schwazer.

Bei einer Führung kann man sich mit Leander Schwazer austauschen

Steht im Keller der Galerie die Wirkung der Nachricht selbst im Focus, rückt in der mittleren Etage das die Nachricht vermittelnde Medium in den Vordergrund. Gezeigt wird in einem extra geschaffenen Kinosaal ein Video über den Totensonntag auf den Philippinen. Die Idee: verschiedene Geschichten zu bündeln, die nicht nur christlicher Natur sind. Dieser Faden zieht sich bis in die obere Etage durch. Zu sehen sind dort Werke aus der Graphischen Sammlung der Stadt Esslingen.

Wer sich näher mit der Thematik Sender und Empfänger beschäftigen möchte, ist bei „Hiobs-Massage“ gut aufgehoben. Bei einer Führung am 28. Juli um 11.30 Uhr gibt es zudem die Möglichkeit, sich mit Leander Schwazer auszutauschen.

Die Ausstellung ist von 19. Juli bis zum 15. Oktober freitags von 17 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr und jeden dritten Sonntag im Monat von 11 bis 17 Uhr geöffnet.