Die Gaming-Branche boomt und befeuert einen Markt für allerlei Zubehör und Gadgets, von denen nicht immer alle sinnvoll sind. Was hat es mit den sogenannten Gaming-Brillen auf sich und braucht man sie wirklich?

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Was ist eine Gaming-Brille?

Der Begriff „Gaming-Brille“ ist etwas irritierend, da er suggeriert, dass diese Brillen speziell für Gamer gemacht sind und irgendwelche spielerelevanten Besonderheiten aufweisen. Tatsächlich handelt es sich dabei aber lediglich um Brillen mit einem Blaufilter. Wie der Name schon sagt, filtern diese Brillen den blauen Anteil des vom Bildschirm abgesonderten Lichts heraus. Dadurch erhält das Bild einen gelblich bis rötlichen Stich. Das soll die Augen schonen und vor vermeintlich schädlichen Auswirkungen des Blaulichts schützen, so das Werbeversprechen. Im Prinzip ist die Bezeichnung „Gaming-Brille“ also lediglich einen Marketingtrick, um ein spezifisches Publikum – in diesem Fall Gamer – zu erreichen.

 

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Ist ein Blaufilter überhaupt nötig?

Hochintensives Blaulicht kann potenziell schädlich für die Augen sein. Allerdings gibt es bislang keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege dafür, dass das von unserer Unterhaltungselektronik ausgestrahlte Licht stark genug ist, um einen schädlichen Effekt zu haben. Dessen ungeachtet empfinden viele Menschen zu langes Arbeiten oder Spielen am Bildschirm als ermüdend. Die Folge können gereizte und trockene Augen, Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen sein. Gegen die Ermüdungserscheinungen gibt es jedoch bewährte Tricks, die wir Ihnen bereits in diesem Artikel vorgestellt haben. Eine Blaufilterbrille kann helfen, den Ermüdungserscheinungen vorzubeugen.

Das blaue Licht hat aber noch einen anderen Effekt auf unseren Körper: Es kann unseren Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinanderbringen. Sitzen wir bis spät in die Nacht vor den hellen Bildschirmen, glaubt unser Körper, es sei immer noch Tag. In der Folge können viele Menschen schlechter einschlafen. Ein gestörter Schlafrhythmus kann im schlimmsten Fall zu anderen Problemen wie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen führen. Brillen mit Blaufilter sollen diesen Effekt bis zu einem gewissen Grad ausgleichen können. Gerade für Gamer, die bis spät in die Nacht vor dem Bildschirm sitzen, können die Gaming-Brillen also Sinn machen. Trotzdem kann man sich das Geld in den meisten Fällen sparen. Denn es ist mittlerweile gebräuchlich, bei elektronischen Geräten einen Nachtmodus mit Blaufilter zu integrieren. Insofern kann die Einstellung einfach am PC oder Smartphone vorgenommen werden. Wer nicht jedes Mal umstellen will, kann den Nachtmodus auch automatisch ab einer bestimmten Uhrzeit aktivieren. Der gelbliche Ton des Bildschirms ist am Anfang zwar etwas merkwürdig, doch man gewöhnt sich recht schnell daran.

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