Der ehemalige Kopf des Aktionsbündnisses gegen den Stuttgarter Tiefbahnhof und Ex-Stadtrat, Gangolf Stocker, ist am Freitag im Degerlocher Hospitz St. Martin verstorben. Verkehrsminister Hermann würdigt ihn als „absolut integren, sachorientierten Menschen“.

Stuttgart - Noch mehr Tunnelkilometer, immer höhere Kosten und die Frage nach Kapazitätsengpässen prägen weiter den Streit um Stuttgart 21. Nur ist das öffentliche Interesse an diesen Problemen geringer als zu den Hochzeiten des Widerstands gegen das Tiefbahnhofprojekt 2009 bis 2011, was auch daran liegt, dass dem Widerstand eine Galionsfigur wie Gangolf Stocker fehlt. Er hat die komplizierten Themen auf die öffentliche Protestbühne gebracht und dafür gesorgt, dass sich selbst bei Kaffeekränzchen in der Halbhöhenvilla die Gespräche nun um „Phantomgüterzüge“ in der Bahn-Kalkulation drehten und die Frage erörtert wurde, ob acht Gleise im Untergrund leistungsfähiger seien als 16 im Kopfbahnhof.