Mit 14 Songs und 17 Videos feuert die US-Sängerin Beyoncé kurz vor Weihnachten ein audiovisuelles Feuerwerk ab – und das ganz ohne Ankündigung. Die unkonventionelle Taktik zahlt sich schon nach wenigen Tagen aus.

Stuttgart - Wenn Superstars ein neues Studio-Album veröffentlichen, dann planen Werbeagenturen den großen Tag im Regelfall bereits Monate im Voraus. Es werden gezielt PR-Aktionen initiiert, Interviews gegeben und erste Single-Auskopplungen veröffentlicht, so dass die neue Platte auch ganz sicher ein Erfolg wird.

 

Die 32-jährige US-Sängerin Beyoncé Knowles beweist mit ihrem neuen Album „Beyoncé“, dass es auch anders geht. Mit einem Paukenschlag hat die Künstlerin am Freitag per Videobotschaft auf Instagram ihre neue Platte angekündigt. Die Songs waren daraufhin exklusiv im Apple iTunes Store erhältlich.

Die Rechnung ist aufgegangen. Wie Apple bekannt gab, hält „Beyoncé“ mit 828.773 verkauften Alben in nur drei Tagen inzwischen den Titel des am schnellsten verkauften Albums aller Zeiten im iTunes Store. Derzeit befindet es sich in 104 Ländern auf dem ersten Platz der iTunes-Charts, unter anderem auch in Deutschland.

Die „Beyoncé“-Fans bekommen mit dem Album auch einiges geliefert. Der Käufer erwirbt für 15 Euro ein Gesamtwerk bestehend aus 14 Songs und 17 Videos, die unter anderem in Paris, New York, Sidney und Rio de Janeiro aufgezeichnet wurden.

Ein ungewöhnlicher PR-Coup

Man muss sich nichts vormachen: im Vorfeld auf Werbung zu verzichten, um dann mit einem großen Paukenschlag an die Öffentlichkeit zu gehen, ist letztendlich auch nichts anderes, als das Ergebnis eines von langer Hand geplanten PR-Coups. Nur eben ungewöhnlich.

Werbeaktionen, die bereits Wochen oder gar Monate vor dem eigentlichen Erscheinen eines Albums anlaufen, zielen darauf ab, möglichst viel öffentliche Aufmerksamkeit für den Superstar und sein neuestes Werk zu generieren. „Beyoncé“ dagegen war von heute auf morgen einfach da.

„Ich wollte meine Musik nicht so veröffentlichen, wie ich es bislang getan habe“, sagt die Soul-Sängerin. „Mich langweilt das.“ Stattdessen glaube sie, direkt mit meinen Fans sprechen zu können, „ohne dass irgendetwas zwischen sie, mich und meine Musik tritt“. Das Album sei von ihr, direkt für ihre Fans.