Die Spielzeitbetreuung der Malteser in der Nellinger Kita Kunterbunt hat sich bewährt. Nun will die Stadt Ostfildern das Projekt auch in bis zu acht anderen Einrichtungen einsetzen.
Der Modellversuch in der Ostfilderner Kindertagesstätte Kunterbunt war erfolgreich. Deshalb möchte die Stadt jetzt auch in anderen Einrichtungen von 13.30 bis 15.30 Uhr Betreuungszeiten nach dem Offenburger Modell anbieten. In den Randzeiten, die wegen des Fachkräftemangels nicht mehr abgedeckt werden können, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Malteser im Einsatz. In der Sitzung am Mittwoch, 21. Mai, 18 Uhr, im Stadthaus entscheidet der Gemeinderat, ob das Angebot auch in anderen Einrichtungen kommt und bis zum 31. März 2027 verlängert werden soll.
Eine zweite Gruppe mit Spielzeitbetreuerinnen und -betreuern soll ab Juni in der Kita Kinderwelt in Nellingen eingerichtet werden. Erste positive Erfahrungen mit dem Modell skizzierte Susanne Retter, die für die Ganztagsbetreuung bei der Stadt Ostfildern zuständig ist, im Verwaltungsausschuss. Dessen Mitglieder gaben eine einstimmige Empfehlung für den Gemeinderat ab. Denn die Lage in Ostfildern bleibt angespannt.
Demonstrationen gegen die „Kita-strophe“
Mit Demonstrationen und Öffentlichkeitsarbeit machen die Eltern seit langem auf die „Kita-strophe“ aufmerksam. Gerade berufstätige Mütter und Väter haben Probleme, ihre Arbeitszeiten mit den verkürzten Öffnungszeiten einzuhalten – gerade bei Schichtarbeit bleibt da kein Spielraum. Auch in der Kita Haus für Kinder in der Gabriele-Münter-Straße im Scharnhauser Park wurde den Familien mitgeteilt, dass ab Mai bis voraussichtlich 31. August im Ganztagsbereich nur noch eine Betreuungszeit von 35 Wochenstunden angeboten werden kann.
„Trotz großer Bemühungen haben wir angesichts des Fachkräftemangels in vielen Einrichtungen nicht mehr die Möglichkeit, freie Stellen zu besetzen“, sagt Susanne Retter über die Lage. Nach anfänglicher Skepsis der pädagogischen Fachkräfte habe sich das Angebot in der Nellinger Kita Kunterbunt gut bewährt. Die Spielzeitbetreuung unterscheide sich klar vom pädagogischen Angebot, stellt Ritter klar. Die Betreuungskräfte werden in 39 geschult. Von Montag bis Freitag spielen und basteln sie mit den Kindern.
Falls der Gemeinderat der befristeten Ausweitung des Projektes und der Finanzierung auf bis zu acht Betreuungsgruppen zustimmt, entstehen der Stadt Mehrkosten. Diese belaufen sich auf jährlich rund 540 463 Euro. Dem stehen stufenweise Einsparungen durch nicht zu besetzende Fachkraftstellen von 207 500 Euro gegenüber.