Mit einer Poolstunde wären die Grundschulen nach Auffassung der Grünen besser gestellt und flexibler. „Individuelle Förderung hat gerade auch an der Grundschule oberste Priorität. Ob und in welchem Umfang Leserechtschreibschwäche, Mathematikschwäche oder andere Defizite durch individuelle Förderung aufgefangen werden müssen, weiß jede Schule selbst am besten“,erläutert die Fraktionschefin. Sitzmann schätzt, dass 450 Lehrerstellen dafür nötig sind, um an 18 000 Grundschulklassen jeweils eine zusätzliche Wochenstunde anzubieten.

 

Diese Stellen könnten beispielsweise durch die regionale Schulentwicklung erwirtschaftet werden, sagte Sitzmann der Stuttgarter Zeitung. Bisher verfügten Gymnasien über elf, berufliche Schulen über 19 und Realschulen über 1,5 Poolstunden. „Die Situation ist deutlich besser als die Stimmungslage“, sagte Sitzmann mit Blick auf diese Schularten.

Sticheln gegen den Koalitionspartner

Die Grünen halten sich auf ihre Agenda einiges zu Gute. Sitzmann spart auch nicht mit einem Seitenhieb auf den Koalitionspartner. Der lasse leider das Setzen von Prioritäten vermissen, doch sei es halt so: „Alles geht bekanntlich nicht“. Es werde Zeit, dass sich „endlich auch die SPD entscheidet, was ihr am wichtigsten ist“. Für die Grünen jedenfalls habe „die Stärkung der Grundschule ganz klar Vorrang vor dem weiteren Ausbau des neunjährigen Gymnasiums“, rührt Sitzmann auch noch an den Dauerkonflikt der Koalition.