In und um Stuttgart finden sich einige kunstvoll angelegte Gärten mit einer bunten Pflanzen- und Tierwelt. Welche Gärten man als Gartenliebhaber auf jeden Fall besuchen sollte.

Imposante Alleen, eindrucksvolle Beete, exotische Pflanzen: Wer Inspiration für den eigenen Garten sucht oder einfach nicht genug von der Schönheit der Natur bekommen kann, findet in Stuttgart und Umgebung einige wunderschöne Gartenanlagen, die es zu entdecken gilt.

 

Chinesischer Garten in Stuttgart

Dieser Garten befindet sich an der Ecke Birkenwald-/ Panoramastraße auf Höhenlage in Stuttgart und bietet einen wundervollen Ausblick auf den Kessel. Der Garten wurde ursprünglich im Rosensteinpark für die Internationale Gartenbauausstellung im Jahr 1993 errichtet und anschließend an den heutigen Standort versetzt. Nachempfunden ist er dem südchinesischen Vorbild. Er enthält typische Elemente eines chinesischen Gartens, dazu gehören ein Yin-und-Yang-Symbol am Eingang, ein Pavillon der Himmelsrichtungen, traditionelle Dächer, ein Teich und ein Wasserfall sowie Schriftzeichen und Gedichtfragmente.

Der Garten ist täglich von 7 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Im Sommer schließt er meist um 20 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.

Birkenwaldstraße 65, 70174 Stuttgart

Hohenheimer Gärten: Exotischer und botanischer Garten

Die weitläufigen Gärten in Hohenheim gehören zur dort ansässigen Universität und umfassen rund 30 Hektar. Im wunderschönen Garten thront das Schloss Hohenheim, ehemals die Sommerresidenz von Herzog Carl Eugen von Württemberg. Die Gärten sind in zwei Bereiche unterteilt:

  • Zum Landesarboretum Baden-Württemberg gehören der Landschaftsgarten und der exotische Garten. Insgesamt finden Besucher hier über 90 Pflanzenfamilien und 270 Gattungen.
  • Zum botanischen Garten gehören der Schlosspark, ein Bereich mit besonderer Vegetationsgeschichte und ein phylogenetisches System sowie das Sammlungsgewächshaus. Das Gewächshaus ist jedoch nicht frei zugänglich und nur in Form von Führungen zu besichtigen. Der botanische Garten umfasst über 8000 verschiedene Pflanzenarten. Im Bereich Vegetationsgeschichte kann man unter anderem Pflanzen verschiedenster Epochen begutachten. Auch zwei Heilpflanzengärten sind angelegt. Im Sammlungsgewächshaus befindet sich die größte Begonien-Sammlung Deutschlands, verschiedene tropische Pflanzen, Orchideen sowie Wasserpflanzen und Kakteen. Auch einige historische Bäume, wie amerikanische Tulpenbäume oder Sommerlinden, können Besucher im botanischen Garten entdecken.

Die Hohenheimer Gärten sind öffentlich und kostenfrei zugänglich.

August-von-Hartmann-Straße 5, 70599 Stuttgart

Maurischer Garten in der Wilhelma

Der Maurische Garten in der Wilhelma wurde inklusive früherem Wohn-, heutigem Gewächshaus für König Wilhelm I. von Württemberg gebaut. Ursprünglich wollte der König ein Badehaus errichten lassen. Nachdem sich während der Bauphase die Wünsche des Königs änderten, wurde der maurische Bau als Wohnhaus fertiggestellt. Heute ist das Bauwerk ein Gewächs- und Vogelhaus, das zahlreiche exotische Pflanzen beherbergt. Die umliegende Parkanlage wurde nach italienischem Muster angelegt und dem Vorbild der spanischen Alhambra nachempfunden. Hier können Besucher neben Sukkulenten auch tropische Farne, Seerosen, Magnolien, Pfingstrosen und Wechselflor bestaunen. Magnolienfreunde kommen jedes Jahr, um den größten Magnolienhain Europas nördlich der Alpen zu bestaunen. Ganze 70 Bäume blühen hier im Frühjahr. Auf dem großen Seerosenteich sind zwischen Mai und Oktober rund 40 verschiedene wunderschöne Seerosenarten zu bestaunen.

Die Wilhelma ist ganzjährig geöffnet und kann zu den saisonalen Öffnungszeiten besucht werden. Wer den Zoo besuchen und die Gärten bewundern möchte, muss Eintritt bezahlen.

Wilhelma 13, 70376 Stuttgart

Leibfriedscher Garten in Stuttgart

Unbeeindruckt vom Trubel am Pragsattel finden Besucher des Leibfriedschen Gartens in Stuttgart ein kleines grünes Juwel. Der Garten umgibt die Villa Moser, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Hier lebte früher Eduard Otto Moser, einer der bekanntesten Schokoladenfabrikanten Deutschlands. Über die Ruine führen zahlreiche Brücken und Stege, die vom deutschen Bildhauer Hans Dieter Schaal stammen. Von einem zehn Meter hohen Aussichtshügel kann man auf die Innenstadt blicken. Auch viele Stuttgarter kennen den Leibfriedschen Garten nicht, obwohl ein Besuch sich mehr als lohnt.

Im Götzen-/ Stresemannstraße, 70191 Stuttgart

Schlossgarten Stuttgart

Mitten im Herzen der Stadt erstreckt sich der Stuttgarter Schlossgarten über 64 Hektar. Der obere Schlossgarten liegt direkt hinter dem Neuen Schloss und wird geprägt von beeindruckenden Bauwerken wie dem Eckensee, dem Landtagsgebäude, der Oper und dem Schauspielhaus. Eine Fußgängerbrücke führt in den mittleren Schlossgarten zu einem See mit Wasserspielen und dem Quellgarten. Hier finden Besucher auch einen Biergarten und das eindrucksvolle Café am Nil. Im unteren Schlossgarten laufen Besucher durch die Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Allee, vorbei an einigen künstlich angelegten Seen und gelangen in die Grünanlagen um Schloss Rosenstein und in den Villa-Berg-Park. Der Schlossgarten ist ohne Eintritt frei zugänglich.

Blühendes Barock am Schloss Ludwigsburg

Ursprünglich entstanden die Gartenanlagen rund um das Ludwigsburger Schloss bereits ab dem Jahr 1704. Mit der Zeit wandten sich die Schlossbewohner aber anderen Projekten zu und die Gärten wurden vernachlässigt. Herzog Friedrich II. schenkte den Gärten ab 1797 wieder mehr Aufmerksamkeit und gestaltete diese maßgeblich. Nachdem Wilhelm der I. nicht mehr in Ludiwgsburg, sondern im Stuttgarter Schloss Rosenstein residierte, wurden die Gärten 1828 für das Volk geöffnet. Bis 1947 wurden die Gärten wenig gepflegt, bis sie den Direktor der staatlichen Anlagen und Gärten, Albert Schöchle, unterstellt wurden. Schöchle besuchte 1951 die Bundesgartenschau in Hannover und entwickelte die Vision, in Ludwigsburg eine bessere Gartenschau durchführen zu können. Im April 1954 konnte die Gartenschau in Ludwigsburg eröffnet werden. Aus dieser Gartenschau, die ursprünglich für sechs Monate angedacht war, entstand die heute 70-jährige Gartenschau „Blühendes Barock“.

Heute ist das Blühende Barock ein beliebtes Ausflugsziel zu jeder Jahreszeit. Neben zahlreichen bunten Pflanzen und einem imposanten Schloss gibt es auch viele Besonderheiten wie einen Japangarten, ein Weinberghaus, einen Sardischen Garten, einen See, ein Karussell oder historische Spielgeräte zu entdecken.

Von Ende März bis Anfang Dezember ist der Schlossgarten von 7.30 Uhr bis 20.30 Uhr geöffnet. Für den Eintritt sind Tickets nötig, die an den Eingängen oder online erworben werden können.

Schorndorfer Straße (Haupteingang, 71640 Ludwigsburg)

Pomeranzengarten Schloss Leonberg

Ausgezeichnet als „Besondere Sehenswürdigkeit in der Region Stuttgart“ ist der Pomeranzengarten am Schloss Leonberg. Bei diesem Garten handelt es sich um den einzigen Terrassengarten der Spätrenaissance in ganz Deutschland. Angelegt wurde er von Herzog Johann Friedrich für seine Mutter Herzogin Sibylla von Württemberg. Vorbilder waren italienische Lustgärten. Seinen Namen trägt der Garten wegen der exotischen und wertvollen Bitterorange, die für Küche und Hausapotheke angepflanzt wurde. Der Garten ist von November bis Februar zwischen 8 Uhr und 18 Uhr, im März und April sowie September und Oktober von 8 Uhr bis 20 Uhr und von Mai bis August von 8 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.

Schlosshof 71229 Leonberg

Bibelgarten in Korb

In Korb wurde 2006 der Bibelgarten der evangelischen Kirche angelegt. 80 der 110 in der Bibel erwähnten Pflanzen sind auf Grundlage des Buchs „Pflanzen der Bibel“ mittlerweile dort angepflanzt. Den Zusammenhang mit entsprechenden Bibelstellen erläutern aufgestellte Hinweistafeln. Der Bibelgarten entstand, um den Mitgliedern der evangelischen Gemeinde in Korb bewusst zu machen, wie auch das heutige Gemeindeleben von Festen, Geboten und Vorschriften bestimmt wird, die mit Pflanzen und deren Anbau sowie Pflege zu tun haben. Entstanden ist ein ruhiger Ort der Natur. Der Garten ist kostenlos rund um die Uhr zugänglich.

J.-F. Weishaarstraße 6, 71404 Korb im Remstal

Garten der Villa Melchior in Nürtingen

Der Hölderlingarten in Nürtingen ist Teil des Melchior-Areals. Die Fabrik Otto war ab 1816 die erste Baumwollspinnerei Nürtingens. Seit 1976 sitzt im Industriedenkmal mit Fabrik, Villa und Garten die Freie Kunstakademie Nürtingen. Der ehemalige Gras- und Küchengarten der Familie Hölderlin mit Laubengang, Skulpturen und einem Brunnen wird heute von der Akademie und der Stadt gepflegt und dient als Erinnerungsort an den berühmten Dichter, der in Nürtingen lebte und dichtete.

Neckarstr. 13, 72622 Nürtingen

Botanischer Garten der Universität Tübingen

Die Vielfalt der Natur entdecken auch die Besucher des botanischen Gartens in Tübingen. Der Garten gehört zur Universität und dient der Forschung und Lehre. Besucher können hier verschiedene Lebensräume von Hochgebirge bis Regenwald erkunden, viel über Pflanzen und ihre Lebensräume lernen, Einblicke in den Naturschutz erlangen und an lehrreichen Vorträgen, Führungen oder Ausstellungen teilnehmen. Seinen Schwerpunkt legt der botanische Garten der Universität Tübingen unter anderem auf Rhododendren, Dionysia, Farne, die Flora der Kanaren, die Flora der Schwäbischen Alb, Wild-Fuchsien und vieles mehr.

Der Eintritt in den botanischen Garten ist kostenlos.

Hartmeyerstraße 123, 72076 Tübingen