Die Gartenfreunde haben nach sechs Jahren endlich eine fest installierte Wasserleitung. Seit Juni 2007 versorgte nur eine provisorische Wasserleitung das Idyll direkt neben der neuen Seepark-Siedlung.

Möhringen - Der Abriss der Neoplan-Fabrikgebäude war für viele Möhringer ein Stich ins Herz. Die Gartenfreunde Möhringen mussten damals aber nicht nur auf einen vertrauten Anblick verzichten, sondern es begann auch eine Odyssee. Seit Juni 2007 versorgte nur eine provisorische Wasserleitung das Idyll direkt neben der neuen Seepark-Siedlung. Doch endlich ist das Problem gelöst. „Bei den Gartenfreunden ist wirklich Weihnachtsfreude eingekehrt“, schreibt der Vereinschef Eberhard Hirt. Er ergänzt: „Wir sind voller Freude, dass es endlich wahr wurde.“

 

Als Neoplan noch in Möhringen beheimatet war, war der damalige Firmenchef Albrecht Auwärter den Gartenfreunden sehr entgegengekommen. Die Kleingärtner durften die Strom- und die Wasserleitung des Busherstellers anzapfen. Doch 2007 war damit Schluss. Zwei Monate lang führten die Vereinsmitglieder ein regelrechtes Siedlerdasein. Weder Wasser noch Strom standen zur Verfügung. Gut, dass es in dieser Zeit ab und zu geregnet hat und die Regentonne gefüllt war.

Probleme in den Wintermonaten

Dabei hatte man sich frühzeitig mit der Energie Baden-Württemberg (EnBW) in Verbindung gesetzt, doch die Mühlen des Konzerns mahlten langsam. Immerhin kurz vor der traditionellen Hocketse im August 2007 gab es wieder Wasser und Strom zum Kaffeekochen. Doch seit dieser Zeit stellte sich in den Wintermonaten immer wieder das gleiche Problem. „Das Wasser war regelmäßig eingefroren“, sagt Hirt. Das brauchten die Kleingärtner zwar nicht, um die Gießkannen zu füllen, doch auch die Toiletten im Vereinsheim konnten während dieser Zeit nicht benutzt werden.

Für eine fest installierte Wasserleitung war freilich Voraussetzung, dass die Bebauung des Seepark-Areals einen Anschluss zuließ. Dies war nun gegeben, daher machten sich die Vereinsmitglieder mit Schaufel und Pickel ans Werk, allen voran der Bauleiter Emil Zanke. „Er hat sich für unsere Belange persönlich und umfassend eingesetzt“, sagt Hirt. Seit kurzer Zeit fließt nun auch das Abwasser wieder in städtischen Leitungen. Für den Verein sei es „ein gewaltiger, finanzieller Kraftakt“ gewesen“, erzählt der Vereinsvorsitzende. Die Mitglieder und die Stadt Stuttgart unterstützten das Vorhaben finanziell. Für Hirt und seine Mitstreiter war die Wasserleitung ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. „Die Kleingärtner können nun getrost ihr 60-jähriges Bestehen im nächsten Jahr feiern“, sagt Hirt.