Die Schorndorfer Blumenhalle wird im sonst verschlossenen Schlosskeller aufgebaut. Das hat einige Herausforderungen für die Planer mit sich gebracht – doch den außergewöhnlichen Ort wollte dann doch niemand aufgeben.

Blumenkeller - Im Hintergrund zirpen Grillen. Es ist dunkel, angestrahlt wird nur eine Vitrine inmitten des Gewölbekellers. Die Blumen im Inneren des Glaskastens bewegen sich sacht, scheinen zu tanzen. Auch wenn bei dem Pressetermin nur ein Prototyp präsentiert wird, so lässt sich bereits erahnen, welchen Zauber die Installation der Agentur Milla und Partner verbreiten kann. „Wir möchten, dass die Besucher der Gartenschau hier zur Ruhe kommen, entschleunigt werden“, beschreibt Geschäftsführer Johannes Milla das Ziel der tanzenden Blumen.

 

Eine Blumenhalle darf nicht fehlen

Fünf solche Vitrinen werden das Entree der Blumenhalle im Schorndorfer Schlosskeller bilden. Eine besondere Idee, die zu diesem besonderen Ort passt – schließlich ist eine gewisse Dunkelheit dafür notwendig. Wie es überhaupt dazu kam, dass es während der Remstal-Gartenschau eine Blumenhalle unter Tage gibt? Es war keine Frage, dass auch bei dieser Gartenschau, die sonst von ihrer Konzeption her eher aus dem Rahmen fällt, eine Blumenhalle nicht fehlen darf: „Das ist das, was der klassische Gartenschaubesucher sehen möchte“, erläutert Thorsten Englert.

Die Chance einer Gartenschau: besondere Orte zu öffnen

Auf der Landesgartenschau in Öhringen, so berichtet Oberbürgermeister Matthias Klopfer, habe er dieses Format gesehen – dort wurden ebenfalls Blumen im Schlosskeller gezeigt. Für Richard Arnold beinhaltet der ungewöhnliche Standort der Blumenhalle einen weiteren Reiz: „Es ist immer die Chance einer Gartenschau, Orte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, in die man sonst nicht kommt“, erläutert der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd. Der Schorndorfer Schlosskeller gehört dem Land und ist sonst nur bei Führungen zu besichtigen.

60 bis 80 verschiedene Arbeiten sind pro Blumenschau zu sehen

Nicht verhehlen können die Projektbeteiligten, dass der Gewölbekeller mit seinen 425 Quadratmetern etliche Herausforderungen mit sich gebracht hat: „Die Treppen, die Feuchtigkeit, die Einebnung des Bodens“, zählt Matthias Klopfer auf. Noch nicht abschließend geklärt ist, wie das ganze Material in den Keller kommt. „Pro Schau sind etwa 60 bis 80 Arbeiten zu sehen, das können wir nicht alles hinuntertragen“, sagt Chefflorist Thilo Schick. Kurze Zeit sei man angesichts der Probleme sogar auf die Suche nach Alternativen gegangen, erzählt der Fellbacher: „Aber ehrlich gesagt hätte mich kein anderer Ort so interessiert wie dieser Keller. Er eignet sich toll, um Geschichten zu erzählen.“

Schick hat sich mit einem Team aus weiteren Floristen ein Konzept für die Blumenschauen überlegt – und musste dabei zum Beispiel die Lichtproblematik lösen. Nicht jede Blume verträgt das Kunstlicht, trotzdem sollten die ausgestellten Pflanzen nicht nach drei Tagen die Köpfe hängen lassen. „Wir haben einen Veranstaltungstechniker gefunden, der die LED-Lampen hat, die wir für die Blumen benötigen“, erzählt er. Insgesamt werde es zehn Schauen geben, jede wird durchschnittlich zwölf Tage zu sehen sein. Oberthemen sind zum Beispiel Unendlichkeit und Artenvielfalt, Heilkräuter, Märkte oder Weinbau.