Einer Frau wird es nach dem Duschen schlecht. Der Rettungsdienst findet schnell die mögliche Ursache, dank eines kleinen Warnmelders, der routinemäßig mit dabei ist.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Schwindelgefühl und Unwohlsein können auf eine Kreislaufschwäche oder Sommergrippe hinweisen. Aber es existiert auch eine unsichtbare Gefahr, die ähnliche Symptome auslösen kann: eine zu hohe Kohlenmonoxidkonzentration in der Luft. Das haben Rettungsdienst und die Feuerwehr am Mittwoch in Rohracker rechtzeitig festgestellt und so die Gefahr bannen können. Ihnen half ein kleiner Lebensretter an der Gürtelschlaufe, ein Kohlenmonoxidmessgerät. „Das haben Rettungsdienstmitarbeiter und Feuerwehrleute schon seit einiger Zeit regelmäßig im Dienst dabei“, sagt der Feuerwehrsprecher Florian Gödde.

 

So auch die Retter, welche am Mittwoch in eine Wohnung in Rohracker gerufen wurden. Einer Frau wurde es nach dem Duschen schwindelig, auch habe sie Beschwerden beim Atmen gehabt. Die Rettungssanitäter des Deutschen-Roten Kreuzes kamen, um sich um die Frau zu kümmern. Sie waren erst kurze Zeit im Haus, da schlug schon der CO-Warner an ihrem Gürtel an. Die Sanitäter evakuierten sofort das Haus und riefen die Feuerwehr zur Unterstützung.

Die Ursache war eine Therme im Bad

Die Wehrleute seien danach mit Atemschutz ins Haus gegangen. Da keine erhöhten Messwerte mehr festzustellen waren, gehen die Einsatzkräfte davon aus, dass das Gas während des Duschens ausgetreten war. Offenbar hatte die Gastherme das Gas unvollständig verbrannt.

Kohlenmonoxid sieht und riecht man nicht, und es ist lebensgefährlich: Es kann sich im Blut anreichern. Im Extremfall kann so eine Vergiftung tödlich enden, weil kein Sauerstoff mehr aufgenommen werden kann. Neben defekten Gasthermen kann auch ein Kabelbrand, der noch nicht einmal in der eigenen Wohnung sein muss, die Ursache sein, wenn das Gas entlang der Leitungen aufsteige, erläutert der Feuerwehrsprecher.

In 25 Fällen rückte die Feuerwehr im vergangenen Jahr wegen ausgetretenem Kohlenmonoxid aus. Das waren entweder Meldungen des Rettungsdienstes wie im vorliegenden Fall, oder auch aus Privathaushalten, wo neben einem Brandmelder ein CO-Melder montiert ist. „Die Zahl der Fälle ist steigend“, sagt Florian Gödde.