Ein Beispiel für selbstverständliche Inklusion ist Steffi Nerius. Die Speerwurf-Weltmeisterin und Olympiavierte leitet bei Bayer Leverkusen das Sportinternat. Sie trainiert und betreut seit 14 Jahren Behindertensportler und ist somit hauptamtliche Trainerin im Behindertensport. Die 44-jährige kümmert sich um die Paralympics-Starter Rehm und Liebhardt und weiß, worum es geht. Auch um Geld. Denn der internationale Behindertensport ist ein reiner Profisport geworden. Mit allen seinen Stärken und Schwächen.

 

Dazu gehört auch das Thema Doping. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat Russland komplett ausgeschlossen und damit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vorgemacht, wie konsequent man für sauberen Sport sorgen kann.

DBS hat 550 000 Mitglieder

Während diese Zeilen geschrieben werden, bereitet sich unser Team auf die Reise nach Brasilien vor. Vergessen wir nicht: Sie sind das Top-Team, die Spitze unserer Hochleistungs-Athleten. Aber der DBS hat 550 000 Mitglieder! Wenn in diesen Tagen die Paralympics-Kämpfer starten und im Blickpunkt des Sportgeschehens wie auch der Sportjournalisten stehen, werden Tausende behinderte Menschen auf Trainingsnebenplätzen oder in Hallen unsichtbar ihren Sportarten nachgehen. Zur Erhaltung ihrer Leistungsfähigkeit und Lebenskraft oder einfach aus Freude oder zur Rehabilitation, viele auch zur Prävention.

Diese Menschen wie auch die Übungsleiter, die Betreuer und die anderen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer spüren die Auswirkungen der Paralympics. Wenigstens für einige Zeit wird der Behindertensport beachtet, das Publikum bewundert die Leistungen in Rio und Politiker kündigen Aufmerksamkeit an. Möge es so bleiben. Mitleid wollen wir nicht. Höflichkeitsbeifall brauchen wir nicht.