An der Salzwiesenstraße soll im Frühjahr ein Hotel mit 172 Apartments in Betrieb gehen. Die Zielgruppe sind vor allem Geschäftsreisende.

Zuffenhausen - Copacabana, Ipanema, Flamengo, Rio de Janeiro: diese Begriffe klingen nach Sonne, Sommer und Urlaub – und natürlich nach Brasilien. Auf den ersten Blick also Dinge, die nicht unbedingt mit Zuffenhausen in Verbindung gebracht werden. Das könnte sich aber bald ändern: An der Salzwiesenstraße 7 baut die Unternehmensgruppe „i Live“ ein Gebäude mit 172 Apartments. Die Firma, deren Sitz in Aalen auf der Ostalb liegt, setzt dabei auf brasilianische Akzente: Die verschiedenen Zimmer-Kategorien sind nach den eingangs aufgeführten Begriffen benannt, in den Räumen herrscht südamerikanisches Flair, und viele der insgesamt rund 160 Mitarbeiter der Firma kommen tatsächlich aus Brasilien. Das Konzept fußt auf den Erfahrungen von „i Live“-Gründer Amos Engelhardt. Der war nach einem Besuch in Rio dermaßen von Land, Leuten und Gastfreundschaft angetan, dass er sich vornahm, diese Erfahrungen weiterzugeben.

 

Früher waren auf dem Areal Gewerbebetriebe angesiedelt

Das rund 3500 Quadratmeter große Areal an der Salzwiesenstraße, das früher von verschiedenen Gewerbebetrieben genutzt worden war, hatte „i Live“ im Sommer 2017 gekauft. Dann passierte dort einige Zeit nichts, Anfang 2020 war dann der Abriss der alten Gebäude erledigt. Im März 2020 gab „i Live“ bekannt, dass das Projekt an die HanseMerkur Grundvermögen AG verkauft worden sei. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Zu Projektbeginn Anfang 2018 war ursprünglich von einer Investitionssumme in Höhe von 26 Millionen Euro die Rede gewesen. Auch wenn das Projekt als solches veräußert wurde, zeichnete „Rioca“, eine Firma aus der „i Live“-Unternehmensgruppe, für die Planung und den Bau des Gebäudes verantwortlich und wird es auch betreiben. Laut eigenen Worten ist die Gruppe einer der führenden Anbieter von Lifestyle- und Mikro-Apartments in Deutschland. Dabei verstehe man sich als Systemdienstleister, der seine Projekte von der Idee über die Entwicklung, den eigentlichen Bau bis hin zu Betrieb und Betreuung des Standorts steuere. Neben den „Rioca“-Apartments gibt es auch Angebote, die sich speziell an Studenten richten. Momentan verfügt die Unternehmensgruppe insgesamt über 4094 Apartments an 18 Standorten.

Das fünfgeschossige Gebäude (plus Dachterrasse) wird insgesamt 172 voll möblierte Apartments zwischen 25 und knapp 40 Quadratmetern sowie 52 Parkplätze plus vier Ladestationen für Elektroautos bekommen. Es handelt sich um sogenannte „Serviced Apartments“, das heißt, neben einem Basis-Service (wie beispielsweise 24-Stunden-Rezeption und Frühstück) können Gäste verschiedene Leistungen hinzubuchen. Der Neubau hat unter anderem einen Lobbybereich, einen Fitnessraum und ein Frühstückszimmer. Als besonderen Clou wird es auf der Dachterrasse einen Bienenstock geben, dessen Honig für die Gäste gedacht ist. Zielgruppe sollen vor allem junge Berufstätige, Geschäftsreisende, Projektmitarbeiter und Pendler sein. Räumlich gesehen bietet der Standort dafür gute Voraussetzungen, unter anderem liegt die Firma Porsche in direkter Nachbarschaft.

Mitarbeiter aus Brasilien

Laut Patrick Menacher, „Head of Communication and Innovation“ bei „i Live“, soll das „Posto 4“ genannte Apartment-Hotel im Frühjahr eröffnet werden. Einen genauen Termin möchte er noch nicht nennen. Im Internet werden die Zimmer bereits angeboten. Zwischen zehn und 20 Mitarbeiter sollen beschäftigt werden – auch aus Brasilien. Menachers Worten nach stammen circa zwei Drittel der bei der Gruppe beschäftigten Mitarbeiter aus dem südamerikanischen Land – Menschen, denen es sonst nur schwer gelänge, auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden. „Rioca“ betreibt zwei solche „Posto“ in Wien und eines in München. Als fünfte derartige Einrichtung soll, ebenfalls noch in diesem Jahr, ein Apartmentkomplex in Neu Ulm in Betrieb gehen. Laut Menacher hat sich das Konzept auch während der Coronapandemie gut bewährt, man habe eine durchschnittliche Auslastung von über 90 Prozent gehabt.