Von Stewardessen bestätigt: An keinem anderen Flughafen ist ihnen eine eigene Beach-Bar untergekommen. Außer eben seit Kurzem vor dem Terminal 1 am Stuttgarter Airport. Was die Betreiber vorhaben.

Flugpersonal geht in Grüppchen vorbei, Reisende mit kleinen Rollkoffern spurten über den Zebrastreifen auf dem Parkplatz P 5 zum Eingang des Stuttgarter Flughafens. Marc Dennis Bernthaler und Benjamin Klatt lassen sich von der Hektik nicht beirren. Während Hip-Hop aus den Lautsprechern dringt, wischen sie in aller Ruhe Tische ab und stellen Blumentöpfe drauf. Nackte Sitzgelegenheiten werden mit schwarzen Polstern bedeckt. Liegestühle werden aufgestellt. Der Arbeitstag bei „Beats & Limos“ startet.

 

Seit Kurzem gibt es am Airport vor dem Ankunftsbereich am Terminal 1 eine neue Außengastronomie. Dort, wo früher in einem ausgedienten Waggon, der „Ess-Bahn-Station“, Currywurst und Pommes serviert wurden, gibt es heute Getränke und wechselnde Snacks aus dem Foodtruck. Und jede Menge Platz zum Sitzen, Quatschen und Verweilen. „Wir haben mit einigen Stewardessen geredet. Kein Flughafen hat eine eigene Beach-Bar“, sagt Benjamin Klatt, einer der beiden Gastronomen.

Das Konzept des Duos habe überzeugt

Der Betreiber der „Ess-Bahn-Station“ hatte sich nach dem Auslaufen des Vertrags zurückgezogen, erklärt die Flughafen-Sprecherin Beate Schleicher, „deswegen war die Fläche frei und verfügbar“. Mehrere Interessenten hätten sich beworben, das Konzept des Duos habe überzeugt. Ansprechen soll „Beats & Limos“ nicht nur Reisende und wartende Abholer, sondern auch Geschäftsleute aus den umliegenden Unternehmen oder Flughafen-Gäste aus dem Umland, die am Wochenende nur mal zum Flugzeuge-Gucken kommen. Die Foodtruck-Bar soll „einfach mal was Lockeres für den Sommer“ sein, sagt sie, etwa für After-Work-Treffen.

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Die beiden 30-jährigen Stuttgarter fühlen sich jetzt schon wohl. Dieser Tage sind endlich die Sonnenschirme und Liegestühle geliefert worden. „Wir finden es auch super, dass der Flughafen uns die Möglichkeit gibt“, sagt Benjamin Klatt. Ihm und seinem Schulfreund Marc Dennis Bernthaler schwebt vor, nach der langen Coronazeit einen Raum zu schaffen, wo sich Leute ungezwungen treffen können. „Die Leute wieder etwas näher zusammenbringen“, sagt Marc Dennis Bernthaler. Servieren wollen die beiden ausschließlich regionale Getränke und Speisen wie Hotdogs oder Maultaschen. „Wir kennen alle unsere Partner“, betont Benjamin Klatt.

So hat „Beats & Limos“ geöffnet

Geöffnet hat „Beats & Limos“ offiziell mittwochs bis sonntags zwischen 11.30 und mindestens 20 Uhr, abends dürfe es aber durchaus auch mal länger gehen. Denn Nachbarn, die sich gestört fühlen könnten, gibt es nicht, sagt auch Beate Schleicher. „Wir sind der einzige Ort, wo man den ganzen Tag in guter Lautstärke Musik hören kann“, sagt Benjamin Klatt, der seit acht Jahren als DJ auflegt. Bei guten Wetteraussichten will das Duo auch montags und dienstags öffnen. „Bei uns kann man sich nach der Sonne richten“, sagt Marc Dennis Bernthaler. „Gutes Wetter heißt gute Kundschaft.“