Die neue Pächterin des Cafés Wannenhof serviert ihren Gästen „schwäbiterrane“ Köstlichkeiten.

Göppingen - Immer wieder huscht ein fröhliches Lächeln über das Gesicht von Carla Mattina. Die Göppingerin mit italienischen Wurzeln hat kurz vor Weihnachten das Café Wannenhof übernommen. Unter dem Motto „Schwäbiterran“ sollen dort in Zukunft auch schwäbische und italienische Gerichte zusammenfinden.

 

„Schön, einfach nur schön“, beschreibt Mattina ihre Gedanken, als sie das vakante Café im vergangenen Jahr besichtigte. Vor allem die Terrasse mit dem Blick zum Albtrauf hat sie begeistert. Der bisherige Gastronom musste aus gesundheitlichen Gründen seinen Betreib aufgeben.

Der Fokus liegt auf den schwäbischen Gerichten

Inzwischen ist die Tinte unter dem neuen Pachtvertrag trocken. Schon lange hatte sich die 40-Jährige gemeinsam mit ihrem Ehemann Francesco Valenti (43) nach einem weiteren Restaurant umgesehen. In Ebersbach betreibt die Familie seit vielen Jahren das Waldheim da Carla, in welchem italienische Speisen angeboten werden. Im Café Wannenhof möchten die Wirtsleute den Fokus allerdings auf schwäbische Gerichte legen .

„Wir lieben die schwäbische Küche sehr“, sagt Francesco Valenti. Ein Lieblingsgericht zu nennen, fällt ihm schwer. Vielleicht der Zwiebelrostbraten, wie er sagt. Gleichzeitig wurden Carla Mattinas und Francesco Valentis Gaumen von Kindesbeinen an mit den Köstlichkeiten der italienischen Küche verwöhnt. Die südeuropäische Tischkultur sei zuhause stets gepflegt worden, wie sich Mattina erinnert. Bereits ihr Vater habe das Waldheim in Ebersbach viele Jahre betrieben. Sie habe schon immer im Familienbetrieb mitgearbeitet, bis sie das Restaurant schließlich von ihrem Vater übernommen habe.

Einige ausgewählte italienische Gerichte sind auf der neuen Karte des Cafés Wannenhof ebenfalls zu finden. „Aber keine Pizza“, wie Francesco Valenti erklärt. Keinesfalls wolle er die Pizza schlechtreden, im Waldheim in Ebersbach biete die Familie natürlich auch Pizzen an. Es gebe jedoch bereits ein großes Angebot an Pizzerien in der Region, sodass sich die Familie bewusst dagegen entschieden hat, diese auch im Café Waldheim anzubieten.

Es gibt auch Italienisch – aber keine Pizza

Die verschiedenen Angebote auf der Karte sollen immer wieder weiterentwickelt werden. „Eine Küche ist ein kreativer Ort“, sagt Valenti. Es gebe viele Kombinationsmöglichkeiten zwischen italienischen und schwäbischen Gerichten. So könnten Maultaschen mit ein wenig Parmesan bestreut werden. Ferner könne man die gefüllten Teigtaschen auch mit einer Gorgonzolasoße anbieten. Dem klassischen Zwiebelrostbraten könne außerdem eine Balsamicosoße zu einem neuen Stil verhelfen. Die Ideen für viele neue Gerichte sind bereits vorhanden. Als Überschrift für diese Geschmacksfusion haben die Wirtsleute den Begriff „schwäbiterran“ ausgewählt, der die Attribute „schwäbisch“ und „mediterran“ in einem Wort vereint.

Dass das Waldcafé Wannenhof eine langjährige Tradition hat, ist den neuen Pächtern bewusst. Seit Generationen ist das Lokal am Waldrand, umgeben von Natur, ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und Genießer. Viele Besucher kommen von Göppingen, Eislingen oder Hohenstaufen ohne Auto zum Café Wannenhof. Der Tradition des Hauses fühlen sich die neuen Wirtsleute verpflichtet. Auf der Speisekarte sollen dennoch auch neue Wege beschritten werden. „Jede Tradition hat einen Anfang“, sagt Valenti. Und vielleicht seien die Maultaschen mit Parmesan, in einer Gorgonzolasoße oder der Zwiebelrostbraten mit Balsamicosoße in hundert Jahren auch ein traditionelles schwäbisches Gericht.