Seit bald 14 Jahren bewirtet Roman Maier seine Gäste im „Bella Vista“ im Asemwald. Plötzlich hieß es, er schließe bald. Das falsche Gerücht hielt sich hartnäckig.

Es ist nur ein Satz, doch der lässt aufhorchen. „Sehr geehrte Bewohner, wir möchten Sie – entgegen der aufgetretenen und verbreiteten Gerüchte, dass das Restaurant Bella Vista zum 31.12.2022 schließen wird – darüber informieren, dass diese Aussagen nicht der Wahrheit entsprechen.“ Unterzeichnet hat das Papier die Firma Klauß & Partner, die Hausverwaltung, die die Eigentümergemeinschaft im Asemwald vertritt. Der Schrieb hing zuletzt an mehreren Stellen in der Wohnstadt. Sowohl der Verwaltungsbeirat als auch die Hausverwaltung hatten sich dazu veranlasst gesehen, nachdem im Asemwald und darüber hinaus die Falschinformation hartnäckig die Runde gemacht hatte, dass der Wirt Roman Maier sein Lokal im 20. Stock, von dem aus man beim Speisen über die Filderebene bis zur Schwäbischen Alb und auf den Flughafen blickt, aufgibt.

 

Woher das Gerücht kommt, ist unklar, stellen Stephan Schreiner, der Vorsitzende des Verwaltungsbeirats, und Stefan Geiger, der Geschäftsführer von Klauß & Partner, klar. „Es ist völliger Quark, ich weiß nicht, wer das aufgebaut hat“, sagt Stephan Schreiner. Er spricht von Geschäftsschädigung. „Wir haben ein Interesse daran, dass Herr Maier sein Geschäft machen kann“, betont er. „Das ist ziemlich übel“, schiebt er nach. Es bestehe ein gültiger Pachtvertrag zwischen der Wohnungseigentümergemeinschaft und dem „Bella Vista“-Gastronom – seit bald 14 Jahren. „Den Pachtvertrag sehen wir nicht zur Disposition“, sagt auch Stefan Geiger.

Der Wirt will Anzeige gegen Unbekannt erstatten

Aufgefallen war das Ganze, nachdem mehrere Personen den Wirt konfrontiert und Geld für noch nicht eingelöste Essensgutscheine gefordert hatten. Für einen Restaurantbetreiber ist eine solche Ente freilich ein Problem. Nach der schwierigen Coronazeit ist Roman Maier auf viel Kundschaft angewiesen. „Es ist schwer genug für alle“, sagt er über seine Branche. Nach Rücksprache mit seinem Anwalt werde er Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Einen konkreten Verdacht, wer das falsche Gerücht gestreut hat, habe er nicht, auch sei unklar, ob ihm ein Schaden entstanden sei.

Die Aushänge mit der Richtigstellung hingen im Asemwald an mehreren Stellen, um möglichst viele Bewohner zu erreichen. Es habe zeitweise eine große Verunsicherung geherrscht. Mittlerweile sind sie wieder abgehängt worden. „Wir haben wieder Ruhe reinbekommen“, sagt Stefan Geiger.