Das Merlin ist seit 25 Jahren die Adresse in Backnang, wenn es um gutes Essen, Partys und Spaß haben geht. Ein Brand im Jahr 2013 machte einen Neuanfang nötig.

Erst kürzlich hat das Merlin in Backnang, das mittlerweile als Bar, Restaurant und Club formiert, 25. Geburtstag gefeiert. Christos Kiroglou, den alle Taki nennen, hatte 1996 das frühere „Monokel“ übernommen und nach einem Jahr Umbauarbeiten im März 1997 das Merlin eröffnet. Seitdem hat es sich gewandelt. Erst war das Merlin ein Lokal für junge Leute mit Fokus auf Barbetrieb. Nach der Erweiterung im Jahr 2000 um den Club mit 130 Quadratmetern im hinteren Bereich war es die Partylocation, in der sich die Stuttgarter DJs von Tune Brothers bis Schwarz Brüder die Klinke in die Hand gaben. Heute ist das Merlin in der Eberhardstraße 2 ein Ort, an dem gehobene mediterrane Gastronomie mit Livemusik, Kleinkunst und Festen kombiniert wird.

 

Bei einem Brand sterben eine Frau und sieben ihrer Kinder

Nicht immer in den vergangenen 25 Jahren war Christos Kiroglou zum Feiern zumute. Im März 2013 starben bei einem Brand im Hinterhaus eine Frau und sieben ihrer Kinder. Der Nachbar wurde in dieser Nacht zum Ersthelfer und sein Lokal durch das Löschwasser total verwüstet. „Wir dachten, wir müssten schließen, doch dann hat die Versicherung doch gezahlt.“ Das Lokal wurde mit viel Schweiß und Eigenleistung von Grund auf neu aufgebaut und umgestaltet. Mitte März 2014 war die Neueröffnung des Merlins. Doch die Szene hatte sich verändert, sagt Christos Kiroglou. „Parties waren in Backnang nicht mehr angesagt. Mit der neuen S-Bahn-Taktung die ganze Nacht hindurch sind die Nachtschwärmer in Scharen nach Stuttgart abgezogen.“

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Wieder stand die Existenz des Merlins auf dem Spiel. Und wieder ging alles gut. Ende 2014 lernte Christos Kiroglou – natürlich im Merlin – seine große Liebe Angelika Fröhlich kennen. „Sie hat mich von Anfang an mental sehr unterstützt und mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Wir haben uns auf hochwertige, mediterrane Gastronomie mit feinen Weinen konzentriert“, erklärt der Wirt.

Das Konzept mit den Schwerpunkten Essen und Livekonzerten sowie „Eat & Dance“ funktioniert. Künstler wie Nino de Angelo, Sir Waldo Weathers oder Gerd Rube standen schon auf der Bühne des Merlins, das nicht nur einen Wintergarten mit 50 Plätzen, sondern auch einen Palmengarten hat. 2017 hätten sie von der Stadt Backnang einen ungenutzten Seitenstreifen neben dem Merlin dazu gepachtet und aus dem Schotterplatz einen Ort mit Urlaubsfeeling gemacht, in dem im Sommer rund 90 Gäste bewirtet werden können, sagt Christos Kiroglou.

Drei große Bars unter einem Dach

Das Merlin mit seinen drei großen Bars bietet viele Möglichkeiten unter einem Dach: Geburtstage, Hochzeiten, Firmen- und Familienfeste finden hier statt, außerdem spielt regelmäßig die Musik, entweder live oder mit einem DJ. Unter der Woche gibt es eine täglich wechselnde Mittagstisch-Karte, und am Abend ist normaler Restaurant-Betrieb angesagt. „Bei uns gilt beim Essen das Motto: Erst das Auge, dann der Gaumen“, sagt Christos Kiroglou und lächelt.

Eigentlich hatte er nach den erfolgreichen Jahren gedacht, er könne entspannt seiner Rente entgegensehen, berichtet der Gastronom, dessen Sohn Dorian seit einigen Jahren im Unternehmen mitwirkt. „Doch dann kam Corona.“ Der 60-Jährige hat sich entschieden, das Beste daraus zu machen. „Ich werde also mein Arbeiterleben noch um ein paar Jahre verlängern, und wir werden unsere Küche, die zu klein geworden ist, umbauen und vergrößern.“ Im Herbst soll es mit den Bauarbeiten losgehen, 2023 soll das neue Merlin fertig sein. Ungeachtet aller optischen Veränderungen und Anpassungen an den Zeitgeist sind sich Christos Kiroglou und das Merlin stets treu geblieben und streben nach dem Besten für die Gäste.