Journalisten und Theaterleute trafen sich hier – kein anderes Lokal in Stuttgart hatte in den 70ern bis 2 Uhr geöffnet. Die Weinstube Fröhlich mitten im Rotlichtviertel ist eine Institution. Nach 35 Jahren übergibt Wirtin Christina Beutler die Staffel.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Man nannte sie „Mammi“, „Medi“ oder „Widmerin“: Nach der Chefin war die 1963 eröffnete Weinstube Widmer benannt. Nicht unbedingt an der Küche lag’s, warum Künstler, Medienleute und Intellektuelle das Lokal zwischen den Laufhäusern im Leonhardsviertel so sehr schätzten. Aber hier durften sie bis um 2 Uhr morgens bleiben, um sich die Zunge wundzureden über „Wehmeiers Che-Guevara-Inszenierung, über die Vorschulerziehung oder das Liebesleben der Linksradikalen“, wie sich der Journalist Hans Fröhlich erinnerte, dessen Aufstieg vom Feuilletonchef der Stuttgarter Nachrichten bis zum Altstadtwirt führte.