Gastronomie in Stuttgart Wirte erhalten Hilfen trotz To-go-Angebot

Die Frage war: Sind wir die Dummen, wenn wir im Lockdown Lieferservice und Abholung anbieten? Die Antwort gab nun Bundeswirtschaftsminister Altmaier: Nein. Der Gewinn geht auf die Hilfsgelder oben drauf.
Stuttgart - Die Unsicherheit unter den Stuttgarter Gastronomen war groß, nun gibt’s die Sicherheit: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat laut „Westfalenblatt“ in einer Fraktionssitzung versprochen, dass die Einnahmen aus dem Außer-Haus-Geschäft nicht auf die Hilfsgelder angerechnet werden, die die Unternehmen erhalten sollen – nämlich 75 Prozent des Umsatzes vom vergangenen Jahr.
Die meisten Lokale setzen auf To go
Guillermo Miranda vom Lokal El Seco im Boschareal macht es wie viele: Sofort nachdem die Restaurants und Kneipen wieder schließen mussten, startete er mit seinem Lieferservice. „Auch wenn das unser Konzept eigentlich nicht vorsieht“, sagt der Chef des ecuadorianischen Lokals. „Aber wir habe das eben auf die Schnelle gemacht.“ Rosenau, Bo’s Burger, Lumen, Speisekammer West, Riva, Akeno, Il Pomodoro – alles nur Beispiel aus dem Stuttgarter Westen, die auf Liefern und Abholen setzen. Nur stellte sich die Frage: Wird der Gewinn womöglich mit den Hilfsgeldern verrechnet? Dass dem nicht so ist, freut auch Christian List, den Chef vom Roten Hirsch in Bad Cannstatt. „Das ist nun eine faire Lösung.“
Die Hilfen von Bund und Land seien auch bisher schon essenziell gewesen. Nun wisse man auch, dass diese kommen werden. „Das fühlt sich ganz anders an als im März.“ Wobei der Lieferservice für ihn nach wie vor eher Beschäftigungstherapie für seine Mitarbeiter sei. Und ein Beitrag für die Nachbarschaftspflege: Eine ältere Dame etwa beliefere er jeden Tag mit einem Mittagessen und eine Flasche Bier. „Das wäre doch schade, wenn wir das nicht mehr täten.“ Sorgen machen ihm aber die Zahlen: „Ich nehme nicht an, dass wir im Dezember wieder aufmachen.“
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