Die Energieversorger Netze BW und Stuttgart Netze haben ihre Untersuchungsergebnisse zur Explosion in der Köllestraße mitgeteilt. Stuttgarts OB Nopper fordert eine vollumfängliche Aufklärung.

Die beiden Stuttgarter Energieversorger Netze BW und Stuttgart Netze haben am Dienstagnachmittag ihre Untersuchungsergebnisse zur Gasexplosion in der Köllestraße in Stuttgart-West vorgestellt. Nach aktuellem Wissensstand könnte ein Kurzschluss in einer Stromleitung, die im Gehweg vor dem Gebäude verläuft, und die daraus resultierende Hitze für einen Schaden an der benachbarten Gasleitung gesorgt haben. Anschließend strömte das Gas wohl ins Haus ein. Wie es sich dort entzündete, ist noch unklar.

 

Bei Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper haben die Untersuchungsergebnisse für Bestürzung gesorgt. „Ich erwarte zum Schutz der Bevölkerung, dass die Angelegenheit vollumfänglich und in jede Richtung aufgeklärt wird“, sagte das Stadtoberhaupt. Christoph Müller, der Geschäftsführer der Netze BW GmbH und Arvid Blume, der Chef der Stuttgart Netze GmbH, teilen die Einschätzung von Stuttgarts OB. Am Dienstag haben sie sich zudem schriftlich an die Anwohner in der Köllestraße gewandt. „Das schreckliche Unglück in Ihrer Straße ist nun gut eine Woche her. Wir teilen den Schmerz der unmittelbar betroffenen Familien wie auch Ihre Betroffenheit und Sorgen als Nachbarinnen und Nachbarn. Jetzt rückt die Frage in den Vordergrund, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Sie können sich darauf verlassen, dass Netze BW und Stuttgart Netze gemeinsam alles tun, um den Hergang in der Unglücksnacht aufzuklären und zugleich eine sichere Gas- und Stromversorgung für Sie zu gewährleisten.“

In dem Brief werden die Anwohner auch auf bevorstehende Kontrollgrabungen hingewiesen, die ab Mittwoch starten. „In weiteren Untersuchungen muss jetzt geklärt werden, warum es zum Kurzschluss kam.“ Es werde geprüft, ob er möglicherweise dadurch entstanden ist, dass die Gasleitung so nahe an der Stromleitung lag – und ob an vergleichbaren Punkten die Abstände eingehalten wurden, beziehungsweise Schutzvorrichtungen verbaut sind. Die Netze BW GmbH und die Stuttgart Netze GmbH gehen jedoch davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Besondere Sicherheitsvorkehrungen von Seiten der Anwohner seien während der Arbeiten nicht notwendig – Strom und Gas müssen für die Aufgrabungen nicht abgestellt werden.

Darüber hinaus wurde den Anwohnern mitgeteilt, dass die Energieversorger eine Informationsveranstaltung planen. Dort sollen dann auch erste Erkenntnisse der Aufgrabungen vorliegen. Wann und wo der Termin stattfindet, steht aber noch nicht fest.