Palästinenser kommen am Freitag im Gazastreifen erneut für die wöchentlichen Proteste gegen Israel zusammen. Und wieder gibt es zahlreiche Verletzte. Ein Palästinenser wird nach Ministeriumsangaben durch israelische Schüsse getötet.

Gaza - Bei einer geplanten Überwindung der Grenze des Gazastreifens sind nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums drei Palästinenser getötet worden. Bei dem Zwischenfall am Freitag östlich von Gaza seien drei weitere Personen verletzt worden, teilte das Ministerium mit. Das israelische Militär hat mitgeteilt, jeder, der sich dem Grenzzaun nähere oder versuche, ihn zu beschädigen, riskiere sein Leben.

 

Palästinenser kamen am Freitag im Gazastreifen erneut für die wöchentlichen Proteste gegen Israel zusammen. Sie warfen an der Grenze Steine und verbrannten Reifen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Gazastreifens wurden mehrere Dutzend Menschen verwundet, darunter einige durch Schüsse. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, rief Israel auf, keine unverhältnismäßige Gewalt anzuwenden

Am Nachmittag versammelten sich Hunderte bei einem Zeltlager östlich der Stadt Gaza. Israelische Truppen schossen mit Tränengas. Einige Tränengas-Kartuschen landeten 300 Meter hinter der Grenze. Bei einem anderen Lager spielte sich eine ähnliche Szene ab.

Israelis schießen mit scharfer Munition

Israelische Soldaten haben in den vergangenen Wochen mit scharfer Munition über die Grenze auf Protestteilnehmer geschossen. Nach Angaben von Gesundheitsbediensteten im Gazastreifen haben sie seit Beginn der Protestwelle am 30. März 36 Palästinenser getötet und mehr als 1500 verletzt. Unter den Getöteten waren vier Minderjährige, auch ein 14-jähriger Junge.

Al-Hussein sagte, die israelischen Truppen hätten Warnungen der Vereinten Nationen und anderer nicht beachtet und seien in den vergangenen Wochen wiederholt mit tödlicher Gewalt gegen unbewaffnete Protestteilnehmer vorgegangen. „Die erschütternde Zahl von Verletzungen durch scharfe Munition bestätigt den Eindruck, dass unverhältnismäßige Gewalt gegen Demonstranten eingesetzt worden ist - nicht einmal, nicht zweimal, sondern wiederholt.“

Die radikalislamische Hamas, die den Gazastreifen beherrscht, hat die Proteste organisiert, die sich unter anderem gegen eine seit einem Jahrzehnt bestehende Blockade des Gebiets richten. Seit Ende März sind jeden Freitag Tausende Demonstranten in fünf Zeltlagern in Grenznähe zusammengekommen.