Lokales: Christine Bilger (ceb)


"Natürlich finden wir es positiv, wie entspannt die Lage nun zu fast allen Zeiten ist", sagt der OB. Ein Argument gegen die zweite Neckarquerung mit der Andriof-Brücke ist die veränderte Situation für Schlumberger dennoch nicht. "Wir brauchen die zweite Brücke. Es muss eine Umfahrung dieses Engpasses entstehen." Die Brücke sei "der erste Schritt" und habe nur im Zusammenhang mit einer Umfahrung, also dem Nord-Ost-Ring, einen Sinn. "Eine Brücke allein würde für Aldingen zu einer massiven Mehrbelastung führen."

Allein wegen der Menge der Autos müsse sie sein: "Die bestehende Brücke fasst maximal 26.000 Autos pro Tag, 33.000 haben wir schon, 37.000 werden erwartet. Schon deshalb muss die Brücke kommen", betont Schlumberger.

Mit den Verkehrszahlen argumentieren auch die CDU und die Freien Wähler für den Brückenbau. Und der SPD-Rat Heinz Layher meint: Der fehlende Stau werfe auf das alte Problem "kein neues Licht". Selbst der erklärte Brücken- und Nord-Ost-Ring-Gegner Karl Burgmaier ist "total vorsichtig mit der Interpretation". Der Grünen-Stadtrat sagt, er hoffe auf eine neue Verkehrszählung. Die ist jedoch nach Angaben des Regierungspräsidiums zurzeit nicht geplant. "Wir überarbeiten gerade das Gutachten zur Lärmfernwirkung", sagt der Sprecher der Behörde. Die genauen Ursachen für den Umstand, dass der Verkehr auf der Neckarbrücke zurzeit fließt, werden hingegen nicht erforscht.

OB Schlumberger meint zu wissen, warum man im Moment aus Stuttgart so wenig über das Projekt hört: "Ich habe mir das Thema für den 1. April auf Wiedervorlage gelegt. Dann ist die Landtagswahl vorbei." Das sieht man im Regierungspräsidium anders: "Der Zeitplan hat mit der Landtagswahl nichts zu tun", sagt der Sprecher.