Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) hat im Bezirksbeirat über geplante Sanierungs- und Wohnungsbauprojekte berichtet. In einem seit Langem leer stehenden Gebäude an der Hackstraße sollen 40 Miet- und Eigentumswohnungen entstehen.

S-Ost - Ob im Bürgerhaushalt oder in Pressemeldungen der SPD: Der langjährige Leerstand des Gebäudes an der Hackstraße 86, gegenüber dem Bergfriedhof, wurde in der Vergangenheit immer wieder thematisiert, ohne dass sich eine Lösung abgezeichnet hätte. Umso erfreuter zeigte sich Jörg Trüdinger, der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Bezirksbeirat Ost, nun angesichts der Ankündigung der SWSG, das Objekt einer Wohnnutzung zuzuführen. „Das Ding steht leer, seit ich Mitglied dieses Gremiums bin“, stellte er fest. „Endlich tut sich etwas!“ Das gelte auch für die Rotenbergstraße 170, die „ein echter Schandfleck“ gewesen sei.

 

Beitrag zum sozialverträglichen Wohnen in Stuttgart

Nun sollen dort ab dem dritten Quartal 40 Miet- und Eigentumswohnungen mit insgesamt 2800 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Dass sich die Wohnungs- und Städtebaugesellschaft bei ihren Sanierungs- und Neubauprojekten darum bemüht, die Mieten im erschwinglichen Bereich zu halten, würdigte Trüdinger als wichtigen Beitrag zum sozialverträglichen Wohnen in Stuttgart. Die SWSG sei in dieser Hinsicht ein verlässlicher Partner der Politik, betonte er. Bernhard Herp (CDU) ergänzte, trotz Sanierungsmaßnahmen Quadratmeterpreise um die 7,50 Euro zu halten sei eine Leistung. Der Osten ist neben dem Hallschlag und dem Norden einer der Schwerpunkte für die Baugesellschaft. Helmuth Caesar, technischer Geschäftsführer der SWSG, hob hervor, Projekte wie die Umwandlung von Büro- in Wohnraum in der Hackstraße seien sehr reizvoll.

LED-Beleuchtung ist Standard

Obwohl die Berichterstattung der SWSG fraktionsübergreifend ein vorwiegend positives Echo auslöste, gab es doch auch kritische Nachfragen. Tim Hülquist (SÖS/Linke-plus) interessierte sich besonders für die ökologischen Aspekte, etwa vorgesehene Dachbegrünung, die Einbeziehung von Photovoltaik oder die Wahl der Leuchtmittel in den Gebäuden. Caesar verwies in diesem Zusammenhang zunächst auf den enormen Wandel in den Anforderungen an Wohnungsbau und -sanierung, den er in den vergangenen zwölf Jahren erlebt habe. „Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als es geradezu unerwünscht war, Sozialwohnungen zu schaffen“, blickte er zurück. Heute sei das freilich anders. Das allgemeine Umdenken präge natürlich auch die Entscheidungen der Baugesellschaft. Photovoltaik werde integriert, soweit es der Denkmalschutz zulasse. In der Regel greife man auf Solarthermie zurück. LED-Beleuchtung sei Standard.

Neben Aspekten der Nachhaltigkeit will die SWSG auch Gesichtspunkte des Zusammenlebens der Mieter berücksichtigen. So soll im Gebäude Heidlesäcker 2 auch ein Nahversorger einziehen, obwohl die verfügbare Fläche von 60 bis 70 Quadratmetern sehr beschränkt ist. „Für einen Bonus- oder CAP-Markt ist das zu klein“, so Christian End, Leiter Gewerbe-Immobilien der Gesellschaft. „Wir führen aber intensive Gespräche, um einen kleinen Nahversorger zu implementieren.“ Der Wunsch nach einem Laden war vom Anwohnerrat im Raitelsberg geäußert worden.