Die Stadt will vom August 2016 an die Gebühren für die Kitaeinrichtungen und das Essensgeld nach vier Jahren „maßvoll“ erhöhen. Der Verwaltungsausschuss signalisiert bereits Zustimmung.

Stuttgart - Die Stadt will vom August 2016 an die Gebühren für die Kindertageseinrichtungen und das Essensgeld nach vier Jahren „maßvoll“ (Finanzbürgermeister Michael Föll) erhöhen. Die Betreuungskosten steigen um 12 Prozent. Die Kämmerei erwartet dadurch eine Ergebnisverbesserung um 715 300 Euro pro Jahr. Der Verwaltungsausschuss hat mehrheitlich seine Zustimmung signalisiert. Nur SÖS-Linke-Plus plädiert für kostenlose Angebote, weil sich eine Kita hinsichtlich des Bildungsauftrags nicht mehr von Schulen unterscheide. Martin Körner (SPD) will die finale Haushaltsberatung am Freitag abwarten. Iris Ripsam (CDU) verwies auf die enormen Anstrengungen der Stadt in diesem Bereich: Investition und Betrieb kosteten 56 Millionen Euro jährlich. Der Eigenanteil der Eltern liege unter zehn Prozent bei den Krippen und unter 15 Prozent bei den Kitas.

 

Der derzeitige Stundensatz soll von 83 auf 93 Cent erhöht werden. Das gilt für eine Familie mit einem Kind. Wer eine Familiencard besitzt (Bruttoeinkommen bis 60 000 Euro), bezahlt künftig 86 statt 76 Cent. Die Bandbreite reicht von 23 Euro im  Monat (Halbtageskita ab dem vierten Kind) bis 256 Euro (Ganztagsbetreuung mit zwei zusätzlichen Stunden morgens und abends ohne Familiencard). Der Krippenzuschlag bleibt unverändert bei 70 Euro für Vollzahler und 40 Euro für jene mit Familiencard. Wer eine Bonuscard vorweisen kann, bezahlt auch weiterhin nur einen Euro für das Essen. Für Vollzahler gilt künftig ein Pauschalbetrag für die Verpflegung von 70 Euro (bisher 65 Euro). Auf ein Essen heruntergerechnet, bedeutet dies eine Erhöhung von 3,25 auf 3,50 Euro. Die tatsächlichen Kosten für eine Mahlzeit haben sich seit der letzten Erhöhung im Jahr 2010 um 13,3 Prozent – von 6,26 auf 7,09 Euro – erhöht.