Der Gemeinderat verständigt sich auf eine neue Gebührenstruktur. Doch damit allein ist es nicht getan.

Ditzingen - Im September wird die Kitabetreuung in Ditzingen teurer. Die Kosten für die Betreuung – egal ob in der Regelbetreuung oder der verlängerten Öffnungszeit – werden um neun Prozent angehoben. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Die Geschwisterermäßigung von 50 Prozent bei einem gleichzeitigen Besuch der Ganztagsbetreuung entfällt fortan. Die Betreuungsformen von unter Zwei- und unter Dreijährigen werden zudem in der Gebührensatzung zu einer Kleinkindbetreuung zusammengefasst. Andererseits wird in der Ganztagsbetreuung zwischen den unter Dreijährigen und über Dreijährigen differenziert. Zugleich wollen die Stadträte weitere Sozialermäßigungen ausarbeiten. Die Stadt nimmt durch die neuen Gebühren rund 74 800 Euro mehr ein.

 

Rund ein halbes Jahr hatten sich die Vertreter aller Fraktionen mit dem Thema befasst. Am Ende der Beratungen stand ein Vorschlag, den der Gemeinderat billigte – und mit dem Ditzingen nach den Worten des OB Michael Makurath kreisweit noch immer am unteren Ende der Gebühren liege. Für eine Stunde Regelbetreuung kostet werden künftig umgerechnet 65 Cent fällig. Zum Vergleich: Ludwigsburg verlangt 83 Cent. Für eine Stunde in der verlängerten Öffnungszeit müssen Ditzinger Eltern ebenfalls 65 Cent bezahlen. In Ludwigsburg liegt der Beitrag bei 97 Cent.

Die Ziele der interfraktionellen Beratungen waren vom Gemeinderat im Grundsatz vorgegeben. Demnach sollte sich die Gebührenhöhe am tatsächlichen Aufwand orientieren. Außerdem sollten die Stadträte einen Vorschlag erarbeiten, wie die Gebührenempfehlungen des Landes stufenweise bis spätestens 2028 erreicht werden kann. OB Makurath hatte jahrelang für eine Gebührenanpassung geworben, jahrelang hatte sich der Gemeinderat dagegen gesträubt. Ein ums andere Mal hatte der als SPD-nah geltende Verwaltungschef im Gemeinderat argumentiert, sich als Kommune den Richtsätzen der kommunalen Spitzenverbände doch wenigstens annähern zu müssen, um so das Defizit im städtischen Haushalt nicht größer werden zu lassen. Schließlich hatten die Stadträte immer wieder dem Ausbau des Betreuungsbereiches im Sinne der Eltern zugestimmt, allerdings bei gleichbleibenden Gebühren.

In der Folge wurde das Defizit in diesem Bereich immer größer. Letztlich fasste der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss für höhere Gebühren bei der Kindergarten- als auch der Schulkindbetreuung.