Zum 30. Geburtstag ihrer Band haben sie’s so richtig krachen lassen: Auf Schloss Solitude feierten die Fantastischen Vier bis zum Morgengrauen. Für ihre 240 Gäste spielten sie mit Clueso die Freundschaftshymne „Zusammen“.
Stuttgart - „Wir sind zusammen groß, wir sind zusammen eins, komm lass ’n bisschen noch zusammen bleib’n“, singen die Fantastischen Vier in ihrer Hymne auf die Freundschaft. „Unzertrennbar“ und „unverkennbar“ sind die Fantas seit genau 30 Jahren. Das musste groß in der alten Heimat Stuttgart gefeiert werden! „Auf Schloss Solitude haben wir als Jungs oft gespielt“, sagte Thomas D., der in der Nähe davon aufgewachsen ist, nämlich in Ditzingen, zu Beginn einer langen Partynacht.
Für ihre 240 Gäste hauten die Rapper, die zum Wahrzeichen von Stuttgart geworden sind wie das Rössle und der Fernsehturm, nach Mitternacht selbst heftig rein. Unterm Sternenhimmel begeisterten sie auf der Rückseite der feierlich illuminierten Schlossgastronomie von Promi-Wirt Jörg Mink mit ihren Hits – und holten Partygast Clueso als Höhepunkt zu sich auf die kleine Bühne, um den Hit „Zusammen“ anzustimmen: „Nehmt die Flossen hoch, und die Tassen auch, wir feiern heute bis zum Morgengrau’n.“
Unter den Gästen: Clueso, Max Herre und Tom Gaebel
Am 7. Juli 1989 fing das lange Zusammensein an – mit einem Konzert auf einer improvisierten Bühne aus Euro-Paletten in einem stillgelegten Kindergarten im Stadtteil Wangen. Als Smudo, Michi Beck, And.Ypsilon und Thomas D. (drei Abiturienten und ein Friseur) im Jahr 1992 dann mit „Die da“ bis auf Platz zwei der deutschen Hitparade kamen, dachten viele, die Fantastischen Vier sind mal wieder Stars auf Abruf. Das Gegenteil war der Fall. Als Pioniere des deutschen HipHop haben die Vier ganz fantastisch Musikgeschichte geschrieben.
In der Nacht zum 7. Juli feierten sie in den 30. Fanta-Geburtstag hinein – mit der Familie, mit Freunden wie dem Ur-Grünen Rezzo Schlauch und mit Kollegen wie Clueso, Tom Gaebel und Max Herre, der direkt von seinem Auftritt beim Mercedes-Konzertsommer kam. Außerdem gesehen: VfB-Präsident Wolfgang Dittrich.
Los ging’s mit einem Champagnerempfang auf dem Außenbereich der Solitude. Dann wechselten die Gäste auf die Rückseite der Schlossgastronomie und des Business-Clubs, wo Wirt Jörg Mink all seine Lounge-Möbel im Freien aufgestellt hatte. Tom Gaebel spielte dort mit Band. Zum Essen ging’s in die offene Küche, wo die große Auswahl an veganen und vegetarischen Gerichten, von den Köchen frisch zubereitet, sehr gut angekommen ist. Es gab auch Fleischgerichte. Doch fast schien es, als wären Fleischkonsumenten an diesem Abend in der Minderheit.
Am Dienstag startet die Ausstellung „Troy“ für alle
Mit dem Feiern geht es am Montag weiter: Im Stadtpalais werden sich die Fantas vorab bei „ihrer“ Ausstellung „Troy“ erwartet, die am Dienstag für alle startet. Museumschef Torben Giese freut sich: „Wir finden es großartig, dass die wahrscheinlich bekanntesten Stuttgarter der letzten drei Jahrzehnte im Stadtpalais ihre Geschichte mit uns erzählen. Und zugleich macht es einen Riesenspaß gemeinsam mit den Fantastischen Vier das Prinzip Ausstellung neu zu denken.“