Gedanken des ehemaligen Renninger Pfarrers Franz Pitzal Auch der neue Papst soll für die Armen da sein
Der frühere katholische Pfarrer von Renningen, Franz Pitzal, hat Kontakte in alle Welt – und hält einen Papst aus Asien für möglich.
Der frühere katholische Pfarrer von Renningen, Franz Pitzal, hat Kontakte in alle Welt – und hält einen Papst aus Asien für möglich.
Eines wünscht sich Franz Pitzal besonders vom neuen Papst: „Wir erwarten, dass er die Linie weiterführt, die Franziskus angestoßen hat, dass die Kirche für die Armen da ist.“ Der langjährige ehemalige Pfarrer von Renningen ist zuversichtlich, dass auch der neue Papst Gutes tun wird. „Die Päpste waren immer die richtigen zur richtigen Zeit“, so die Einschätzung des 89-jährigen katholischen Theologen, der selbst in seinem Engagement für die Menschen in aller Welt bis heute nicht nachgelassen hat.
Dem verstorbenen Papst Franziskus selbst ist Pfarrer Pitzal zweimal begegnet. Beim ersten Mal hat er ihm von der Krippe erzählt. „Der Papst hat aufmerksam zugehört und am Schluss zu mir auf Deutsch gesagt ‚Beten Sie für mich‘ “, erinnert er sich. Das zweite Mal war im Zusammenhang mit der Übergabe der größten Bibel der Welt. „An Franziskus faszinierte mich, dass er für mich der einzige Papst war, der sich wie kein anderer für die Armen eingesetzt hat.“ Sein ganzes Handeln als Papst sei auf die Armen ausgerichtet gewesen. Er habe auch den Mut gehabt, den Kardinälen die Meinung zu sagen. Doch Franz Pitzal vermisste auch etwas: „Meiner Meinung nach hätte Franziskus viel mehr zu den gegenwärtigen Kriegssituationen sagen müssen.“
Der nächste Papst, so sagt Franz Pitzal, der selbst mit Kirchenvertretern in aller Welt vernetzt ist, sollte wichtige Themen, die Papst Franziskus angetragen wurden und dieser auch angenommen, aber nicht umgesetzt hat, weiterführen. Dazu gehörten beispielsweise die Stellung der Frau in der Kirche oder der Umgang mit Homosexualität. Es sei über viele Themen diskutiert worden, aber weil Franziskus nicht diktatorisch habe bestimmen wollen, sondern auf demokratische Prozesse gesetzt habe, sei wenig umgesetzt worden.
Der künftige Papst müsse auf diesem Wege die angestoßenen Prozesse und Diskussionen fortführen und mit anderen zusammen Entscheidungen schaffen. Auf die Frage, wo denn dieser Papst herkommen könnte, sagte Franz Pitzal: „Ich könnte mir vorstellen, dass das jemand aus Asien wird.“ Im Gespräch sei wohl unter anderem der Erzbischof von Manila von den Philippinen.
Auf jeden Fall wünscht sich der bodenständige Pfarrer, der jahrzehntelang mit der Renninger Krippe nah bei den Menschen war und heute mit der nach ihm benannten Stiftung immer noch weltweit Hilfsprojekte unterstützt, dass sich der neue Papst noch mehr für die Menschen öffnet. Das müsse auch in der Sprache und in den päpstlichen Veröffentlichungen geschehen. Die müssten „kürzer, bündiger und auch für den einfachen Menschen, nicht nur für hohe Theologen, verständlich“ sein.