Schweigeminute für die Getöteten: Auf dem Ludwigsburger Marktplatz haben am Samstagnachmittag mehr als 100 Menschen der Opfer von Hanau gedacht.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - Niemals vergessen und bei Rassismus nicht wegschauen: Das war der Tenor der Mahnwache, zu der am Samstagnachmittag Mitglieder des Türkischen Elternvereins in Ludwigsburg und andere Organisatoren geladen hatten. Anlass war der zweite Jahrestag des rechtsextremen Anschlages in Hanau am 19. Februar 2020, bei dem der 43-jährige Hanauer Tobias R. aus rassistischen Motiven neun Menschen erschossen hatte und anschließend seine Mutter und sich selbst.

 

„Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren“

Mehr als 100 Menschen nahmen an dem Gedenken, bei dem die Namen der Getöteten verlesen und der Zusammenhalt der Gesellschaft beschworen wurde, und an der Schweigeminute vor dem Brunnen am Ludwigsburger Marktplatz teil. Darunter auch der ehemalige Erste Bürgermeister Konrad Seigfried, der in seinem Redebeitrag sagte: „Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache legten im Anschluss Rosen auf Plakate mit den Namen und Bildern der aus rassistischen Motiven Getöteten – Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov – und zündeten Kerzen für sie an. „Die Opfer“, stand auf einem der Plakate, „waren keine Fremden.“