Tage des Gedenkens an die Opfer der NS-Diktatur: Am 27. Januar ist der internationale Holocaust-Gedenktag. An diesem Tag vor 80 Jahren wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Bereits an diesem Wochenende finden in Stuttgart dazu Veranstaltungen statt. Ein Überblick.
Die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, die sich am 27. Januar zum 80. Mal jährt, ist Anlass mehrerer Veranstaltungen in der Landeshauptstadt. An diesem Samstag, 25. Januar, findet um 15 Uhr im Hospitalhof in der Büchsenstraße eine Gedenkveranstaltung statt, die allen Opfern der NS-Diktatur gewidmet ist. Ein thematischer Schwerpunkt liegt auf der sogenannten „Büchsenschmiere“ im Hospitalviertel, in der bis 1945 die Kriminalpolizei Stuttgart untergebracht war.
Die Geschichte dieses Ortes und die NS-Verbrechen, die dort begangen wurden, sind auch Gegenstand einer im vergangenen Jahr erschienenen Publikation („Die ‚Büchsenschmiere‘ im Hospitalviertel – ein vergessenes Kapitel in der Stuttgarter Stadtgeschichte“) von Andreas Keller, dem Vorsitzenden des Vereins Zeichen der Erinnerung, und Monika Renninger, der Leiterin des Evangelischen Bildungszentrums Hospitalhofs.
Beteiligt an der Gedenkveranstaltung sind unter anderem Gudrun Greth von der Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost und Ralf Bogen von dem Projekt „Der-Liebe-wegen“. Jugendliche der DGB-Jugend Region Stuttgart und des Vereins Burgjugend des Zentrums Weissenburg tragen Impulse bei. Musiker aus der Ukraine und ein russischer Musiker erinnern mit Liedern an die Millionen NS-Opfer aus Belarus, der Ukraine und Russland. Der Eintritt ist frei.
Die zentrale Gedenkfeier im Landtag wird live übertragen
Bereits ausgebucht ist eine Veranstaltung des Hauses des Dokumentarfilms und des Hauses der Geschichte am Sonntag, 26. Januar. Gezeigt wird der Kinofilm „Die Ermittlung“ nach einem Bühnenstück von Peter Weiss, das er unter dem Eindruck der Frankfurter Ausschwitzprozesse (1963 – 1965) verfasste. Bundesweit werden rund um den Holocaust-Gedenktag Filme gezeigt, die sich mit der Shoah beschäftigen. Die Veranstaltung im Haus der Geschichte (11-17 Uhr) bildet dazu die zentrale Auftaktveranstaltung. Neben dem Bundesverband für kommunale Filmarbeit sind auch die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und das Landesarchiv Baden-Württemberg zusammen mit dem Hauptstaatsarchiv sowie die Württembergische Landesbibliothek beteiligt. Dort ist noch bis einschließlich Samstag die Ausstellung „I said, ‚Auf Wiedersehen‘“ über Kindertransporte nach England zu sehen.
Der Landtag gedenkt am Montag, 27. Januar, mit einer zentralen Gedenkfeier der Opfer des Nationalsozialismus. Es sprechen Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Michael Kashi vom Vorstand der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg sowie der Historiker Martin Sabrow vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Der SWR überträgt die Gedenkveranstaltung live im Fernsehen. Sie wird auch digital übertragen: https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/landtag-live.html